VIER PFOTEN zeigt sich sehr besorgt über die Zukunft der Tiere im Raubtierpark Subingen

Zürich, 10. August 2016 – Das Bundesgericht in Lausanne hat die Beschwerde von René Strickler gegen den Räumungsbefehl abgewiesen. Somit ist klar: die Tiere müssen weg. Das erste Räumungsdatum vom 14. Juli ist bereits verstrichen. Wann und wohin die Tiere gehen, ist derzeit noch unklar. VIER PFOTEN Schweiz ist besorgt und appelliert an die involvierten Parteien, langfristige Lösungen für die Tiere zu suchen.

„Das oberste Ziel von VIER PFOTEN ist in jedem Fall die Rettung und das Wohl von Tieren in Not. Daher begrüßen wir den heutigen Bundesgerichtsentscheid. Die involvierten Parteien müssen nun endlich eine Lösung finden“, so Julie Stillhart, Länderchefin von VIER PFOTEN Schweiz. Bereits seit 2014 ist VIER PFOTEN mit dem Besitzer des Tierparks René Strickler im Gespräch und hat sich für die gemeinsame Erstellung eines Rettungsplanes seiner Tiere im Falle einer Zwangsräumung eingesetzt. Nachdem nun die höchste Instanz, das Bundesgericht, gegen einen weiteren Aufschub der Frist entschieden hat, muss der Raubtierpark Subingen das Land bis zu einem noch nicht festgelegten Termin räumen. Nun gelte es, für die 18 Großkatzen, den Bären sowie die Kleintiere umgehend ein neues Zuhause zu finden.

Das Leben von 18 Großkatzen in der Verantwortung eines Einzelnen
Aus Sicht von VIER PFOTEN darf die Verantwortung über einen Raubtierpark, wie im Fall Subingen, in welchem 18 Großkatzen sowie zahlreiche weitere Tiere leben, nicht in den Händen einer Einzelperson liegen. Kritisch sei aber weiterhin, dass die neu gegründete Aktiengesellschaft über kein passendes Landstück verfügt sowie die Tatsache, dass eine AG alleine noch keine Garantie für eine langfristige, tierfreundliche Lösung ist. Im Bemühen, seinen Raubtierpark zu retten, hatte René Strickler erst am 29. Juli eine Aktiengesellschaft gegründet. Diese sollte Land kaufen und den ordentlichen Betrieb des Raubtierparks gewährleisten.

Anspruchsvolle Großkatzen nur in wissenschaftlich geführten Zoos und Auffangstationen
„Eine artgemäße Haltung von anspruchsvollen Großkatzen ist unserer Meinung nach nur in wissenschaftlich geführten Zoos und gut geführten Auffangstationen akzeptierbar.“ Der Fall des Raubtierparks Subingen zeigt, dass es zu Notsituationen kommen kann, bei denen Tiere umplatziert oder gar getötet werden müssen. „Das darf nicht sein“, so Stillhart, deren Organisation VIER PFOTEN nach wie vor bereit sei zu helfen und die beste Lösung für die Tiere zu finden: „Wir sind noch immer gewillt, den Raubtierpark mit unserer Großkatzenexpertise zu unterstützen, mögliche Umplatzierungen zu organisieren und zu koordinieren. Wir haben seit Ende 2014 unzählige Male unsere Hilfe angeboten, aber leider wurde diese bis heute nicht angenommen. Hoffentlich wird sich dies nun ändern, so dass wir schnell zu einer guten Lösung kommen.“

Mögliche Lösungsansätze
VIER PFOTEN betreibt das Großkatzenrefugium LIONSROCK in Südafrika, die Großkatzenstation FELIDA in den Niederlanden und die Großkatzenstation TIERART in Deutschland. Zusätzlich hat VIER PFOTEN Kooperationspartner, die Großkatzen aufnehmen könnten. Weltweit gibt es jedoch viele Großkatzen in Not und die Anfragen für die Rettung leidender Großkatzen sind zahlreich. Die Kapazitäten sowohl in Südafrika als auch in Deutschland und den Niederlanden sind beschränkt. Sollte es im Subinger Raubtierpark zu einer Zwangsräumung kommen und dadurch das Leben der Tiere bedroht sein, wird VIER PFOTEN alles daran setzen, sie zu retten und ein artgemäßes Zuhause auf Lebzeiten für sie zu finden. Falls dieses Szenario eintrifft, erwartet VIER PFOTEN die Unterstützung von allen beteiligten Parteien.

Fotos / Videomaterial
Druckfähige Fotos stellen wir Ihnen auf Anfrage gern zur Verfügung.

Die international tätige Tierschutzstiftung VIER PFOTEN setzt sich für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Mit nachhaltigen Kampagnen fordert VIER PFOTEN artgemäße Lebensbedingungen für Nutz-, Heim- und Wildtiere. Bären und Großkatzen aus katastrophaler Haltung finden in den VIER PFOTEN-Schutzzentren ein tiergerechtes Zuhause. Orang-Utan-Waisen werden in der VIER PFOTEN Waldschule auf ein Leben in Freiheit vorbereitet. Die Streunerhilfe kastriert jährlich tausende Straßenhunde und -katzen in ganz Europa; die Tiernothilfe rettet Tiere in Krisengebieten. VIER PFOTEN wurde 1988 von Helmut Dungler in Wien gegründet. Das Schweizer Büro unter der Leitung von Julie Stillhart ist eine von weltweit zwölf Niederlassungen.

Medienkontakt:
Valenda Penne, Head of Communications

VIER PFOTEN Schweiz
Enzianweg 4
8048 Zürich
Tel.: +41 43 311 80 90
valenda.penne@vier-pfoten.org
www.vier-pfoten.ch

———-

Valenda Penne (10.08.2016; 13:55 Uhr)
valenda.penne@vier-pfoten.org

———-

Veröffentlicht von „der fellbeißer“© (www.fellbeisser.net/news/) am 10.08.2016
twitter.com/fellbeisser

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein