Klage zurückgezogen: Wildtier-Zirkusse in Erding weiterhin verboten

Erding / Hamburg, 27. April 2016 – Das kommunale Verbot für Zirkusse mit Wildtieren in Erding bleibt weiterhin rechtskräftig. Bei der heutigen Verhandlung vor dem Verwaltungsgerichtshof München hat der Zirkus Luna seine Klage zurückgezogen. Er klagte in zweiter Instanz gegen das im Juni 2013 vom Stadtrat Erding beschlossene Verbot, keine städtischen Flächen mehr an Zirkusbetriebe zu vermieten, die bestimmte Wildtierarten wie Tiger, Elefanten oder Bären mitführen.

Eine erste Klage gegen die Stadt durch den Zirkusbetrieb wurde im August 2014 vom Verwaltungsgericht München bereits abgewiesen. Unter anderem hatte das Gericht damals bestätigt, dass es zu keinen Einschränkungen der Berufsausübung kommt.

Die Stiftung VIER PFOTEN begrüßt, dass das kommunale Verbot für Zirkusse mit Wildtieren in Erding weiterhin bestehen bleibt. Angesichts des Engagements der Stadt Erding appelliert VIER PFOTEN an die Bundesregierung, endlich einen Gesetzesentwurf für ein bundesweites Wildtierverbot für Zirkusse auf den Weg zu bringen.

Denise Schmidt, Kampagnenleiterin von VIER PFOTEN:
„Auch in Zukunft dürfen Zirkusse mit Wildtieren ihre Zelte nicht in Erding aufschlagen. Das ist ein starkes Signal an Berlin! Viele deutsche Städte und Gemeinden, darunter auch einige Landeshauptstädte, haben bereits vollständige oder teilweise kommunale Verbote für Wildtierzirkusse beschlossen. Sie nehmen die Sache selbst in die Hand, da die Bundesregierung handlungsunfähig erscheint. Über 50 Städte und Kommunen zeigen, dass ein Verbot von Wildtieren im Zirkus der ausdrückliche Wunsch der Bürger ist!“

Hintergrundinformationen
Die Bundesregierung hat bisher zwei Entschließungen des Bundesrates aus 2003 und 2011 ignoriert. Im März 2016 wurde die Bundesregierung zum dritten Mal vom Bundesrat aufgefordert, endlich zu handeln. Wildtiere leiden in Zirkussen unter extremem Bewegungsmangel, ständigen Ortswechseln und langen Transportzeiten. Die Tierquälerei im Zirkus kann nur durch eine klare gesetzliche Regelung abgeschafft werden. In 19 europäischen Staaten gilt längst ein, zumindest eingeschränktes, Wildtierverbot in Zirkussen. Mit einem Onlineprotest, Lobbyarbeit und aufmerksamkeitsstarken Aktionen im Rahmen der „Brüll-Kampagne“ (www.vier-pfoten.de/bruellen) mobilisiert VIER PFOTEN die Öffentlichkeit und Politiker für ein gesetzliches Wildtierverbot. Parallel kümmert sich die international tätige Stiftung auch um Einzelschicksale: Gerettete Zirkusbären finden in den VIER PFOTEN Bärenschutzzentren in Deutschland, Bulgarien, dem Kosovo, Österreich und der Ukraine ein neues Zuhause; ehemaligen Zirkuslöwen und -tigern schenkt VIER PFOTEN im südafrikanischen LIONSROCK einen tiergerechten Lebensabend.

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Druckfähige Fotos und sendefähiges Videomaterial von Wildtieren in Zirkussen stellen wir Ihnen gerne honorarfrei zur Verfügung.

Gerne vermitteln wir Ihnen ein Interview mit VIER PFOTEN Kampagnenleiterin Denise Schmidt.

Hintergrundinformationen zum Thema Wildtiere im Zirkus: www.vier-pfoten.de/themen/wild…

Zum Online-Protest für ein Wildtierverbot im Zirkus: www.vier-pfoten.de/themen/wild…

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Über VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
Seit 1988 setzt sich VIER PFOTEN dafür ein, dass Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Dafür betreibt die international tätige Stiftung mit Büros in 12 Ländern Aufklärungs- und Bildungsarbeit, nachhaltige Kampagnen sowie Lobbyarbeit. Im Fokus steht dabei die Verbesserung der Lebensbedingungen von Nutz-, Heim- und Wildtieren. In den VIER PFOTEN Schutzzentren finden Bären und Großkatzen aus schlechter Haltung ein tiergerechtes Zuhause. www.vier-pfoten.de

Presserückfragen an VIER PFOTEN:
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Pressestelle Deutschland
phone: +49-40-399 249-44
mobile: +49 160 90559483
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skype: melittatoeller_vierpfoten
mail: melitta.toeller@vier-pfoten.or…
VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
Schomburgstraße 120, 22767 Hamburg
www.vier-pfoten.de

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Presse Vier Pfoten Deutschland (27.04.2016; 16:43 Uhr)
presse-d@vier-pfoten.org

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Veröffentlicht von „der fellbeißer“© (www.fellbeisser.net/news/) am 27.04.2016
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