Tierschutzerfolg in den Niederlanden: Wildtierverbot in Zirkussen

VIER PFOTEN drängt auf Verbotsregelung in Deutschland

Hamburg, 15.09.2015 – Heute tritt die im Dezember 2014 veröffentlichte Regelung der niederländischen Regierung in Kraft, demzufolge ab dem 15. September 2015 sämtliche Wildtiere in holländischen Zirkussen gesetzlich verboten sind. Vorangegangen sind jahrelange Bemühungen des Tierschutzbündnisses “Wilde Dieren de Tent Uit“, welches von VIER PFOTEN und anderen großen Tierschutzorganisationen getragen wird.

Damit sind die Niederlande ein weiteres Land in Europa, welches das Mitführen von nicht domestizierten Tierarten in Zirkussen beendet. Am heutigen Tag des Inkrafttretens befinden sich in niederländischen Zirkussen noch sechs Elefanten, drei Tiger und zwei Zebras. Die Vertreter des Tierschutzes haben angeboten, für diese 11 verbliebenen Tiere Lösungen zu finden. Die internationale Tierschutzstiftung VIER PFOTEN nimmt die positive Entwicklung in den Niederlanden zum Anlass, um vom deutschen Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz erneut eine entsprechende Verbotsregelung einzufordern.

Thomas Pietsch, Wildtierexperte bei VIER PFOTEN:
„Es ist wissenschaftlich belegt, dass Elefanten, Tiger und andere Tierarten in Zirkussen nicht ihren Bedürfnissen entsprechend gehalten werden können. Insbesondere Wildtiere leiden in Zirkussen unter extremen Bewegungsmangel, ständigen Ortswechseln und langen Transportzeiten. Wir gratulieren der niederländischen Regierung zu ihrem konsequenten Handeln und fordern das deutsche Bundesministerium auf, endlich eine vergleichbare Regelung auf den Weg zu bringen.

Mit den Niederlanden haben nun bereits 20 europäische Staaten das Mitführen von Wildtieren eingeschränkt oder verboten. Damit gerät Deutschland in Europa mehr und mehr ins Hintertreffen und stellt inzwischen ein Schlusslicht beim Schutz von Wildtieren in fahrenden Zirkussen dar. Obwohl die Mehrheit der Deutschen und viele Experten, wie die Bundestierärztekammer, ein Haltungsverbot unterstützen, bleibt das Bundesministerium seit Jahren untätig. Zwar wurde in das Tierschutzgesetz auf Druck der Bundesländer die Möglichkeit eines Verbots einzelner Tierarten aufgenommen, ein Vorschlag zur Umsetzung lässt jedoch weiter auf sich warten. Auch ist ein Verbot beispielsweise von sehr häufig in Zirkussen gehaltenen Großkatzen in Deutschland derzeit nicht geplant.

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Weitere Informationen: www.vier-pfoten.de/themen/wild…

Die beigefügten Fotos können bei Angabe des Copyrights für einen Bericht kostenfrei verwendet werden. Weitere Bilder sowie sendefähiges Videomaterial aus Zirkussen in Deutschland stellen wir Ihnen gerne auf Anfrage honorarfrei zur Verfügung.

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Über VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
Die international tätige Tierschutzstiftung VIER PFOTEN setzt sich für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Mit nachhaltigen Kampagnen fordert VIER PFOTEN artgemäße Lebensbedingungen für Nutz-, Heim- und Wildtiere sowie ein Ende von Tierversuchen. Bären und Großkatzen aus katastrophaler Haltung finden in den VIER PFOTEN Schutzzentren ein tiergerechtes Zuhause. Orang-Utan-Waisen werden in der VIER PFOTEN Waldschule auf ein Leben in Freiheit vorbereitet. Die Streunerhilfe kastriert jährlich tausende Straßenhunde und -katzen in ganz Europa; die Tiernothilfe rettet Tiere in Krisengebieten. VIER PFOTEN wurde 1988 von Helmut Dungler in Wien gegründet. Das deutsche Büro wurde 1994 gegründet und ist eine von weltweit 11 Niederlassungen. VIER PFOTEN Deutschland ist Mitglied im Deutschen Spendenrat und im Bundesverband Deutscher Stiftungen. www.vier-pfoten.de

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Presserückfragen an VIER PFOTEN:

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VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
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www.vier-pfoten.de

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Presse Vier Pfoten Deutschland (15.09.2015; 10:00 Uhr)
presse-d@vier-pfoten.org

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Veröffentlicht von „der fellbeißer“© (www.fellbeisser.net/news/) am 15.09.2015
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