Pro Wildlife e.V. – Presseinformation vom 13.06.2017

Einfache Tipps für tierfreundliche Reisen

München, 13. Juni 2017. Ein Selfie mit einem Affen, ein Nachmittag im Delfinarium, eine Koralle als Mitbringsel: In vielen Urlaubsländern lauern Tierschutzfallen auf die Reisenden. Deshalb hat die Münchner Organisation Pro Wildlife zu Beginn der Hauptreisezeit Dos und Dont‘s für Tierfreunde zusammengestellt. Was ist in den beliebtesten Reisezielen zu empfehlen? Wovon sollten Tierfreunde lieber Abstand nehmen?

Nordeuropa:

Zum Urlaub in anderen Ländern gehört für viele Menschen auch das Ausprobieren der regionalen Küche. Jeder dreißigste Deutsche verbringt seine Sommerferien in Skandinavien, und viele wollen auch die dort typischen Gerichte versuchen. Dabei gilt: Gabel weg vom Wal!

– In Island und in Norwegen wäre der Fang von Zwergwalen ein aussterbendes Geschäft – wären da nicht die Touristen, die unbedingt Walfleisch probieren wollten. „In Island wollen die Fischer die Waljagd sogar ausbauen, da immer mehr Touristen-Restaurants Walfleisch als angebliches Traditionsgericht anbieten würden“, betont Sandra Altherr von Pro Wildlife. Bei Einheimischen ist das Fleisch ein Ladenhüter.

o -> Alternative: Whale Watching: In den Sommermonaten sind die Chancen groß, in den Küstengewässern Orcas und sogar Buckel- oder Blauwale zu beobachten. „Wer eine Whale-Watching-Tour bucht, wird nicht nur mit einmaligen Eindrücken und Fotomotiven heimkommen, sondern der unterstützt die Isländer und Norweger dabei, mit lebenden Walen Geld zu verdienen – und nicht mit toten“, so die Pro Wildlife Sprecherin.

West- und Südeuropa:

Sonne, Strand und Meer: Spanien, Italien, die Türkei und Kroatien gehören zu den beliebtesten Urlaubsdestinationen der Deutschen. Doch auch hier lauern Tierschutzfallen:

– Souvenirs: Gekaufte Korallen, Muscheln, Schneckenhäuser und andere Meerestiere gehören nicht als Andenken ins Urlaubsgepäck, denn sie haben eine wichtige ökologische Funktion in den Ozeanen. Viele Arten sind inzwischen bedroht oder gar geschützt.

o -> Alternative: Mitbringsel aus Keramik, Stoff oder Glas schützen die Unterwasserwelt.

– Delfinarien: Ob Loro Parque auf Teneriffa oder Marineland Antibes in Südfrankreich – Bewegungsfreudige und hochsoziale Tiere wie Delfine und Orcas können in Gefangenschaft nicht artgerecht gehalten werden. Mit dem Kauf eines Tickets unterstützen Urlauber aber ein tierquälerisches Geschäftsmodell.

o -> Alternative: Auf einer Bootstour können Delfine und andere Meeresbewohner in Freiheit beobachtet werden.

– Froschschenkel: Diese fragwürdige Delikatesse lockt vor allem in Frankreich und Belgien Touristen an die Tische. Doch Vorsicht: Fast alle Frösche werden in großen Mengen in indonesischen Reisfeldern eingefangen und grausam getötet.

o -> Alternative: Einheimische Küche muss nicht schädlich sein. Urlauber sollten sich vorab darüber informieren, woher die Zutaten stammen und dann bewusst entscheiden.

Nordafrika:

Marokko, Tunesien und Ägypten sind nach wie vor beliebte Urlaubsländer. Wer die Touristenfallen dort umgehen will, sollte einige Tipps beherzigen:

– Tauchen und Schnorcheln: In vielen bekannten Tauch-Revieren bieten sich Einblicke in die Unterwasserwelt Nordafrikas. Korallen und andere Fundstücke sollten aber da bleiben, wo sie hingehören: ins Meer. Sie abzubrechen oder einzustecken, ist nicht nur schädlich; auch der deutsche Zoll ist in vielen Fällen nicht begeistert.

o -> Alternative: Beim Tauchen und Schnorcheln unbedingt darauf achten, die Korallen nicht zu berühren oder sich darauf abzustützen. So bleiben die Riffe intakt. Und: lieber Sonnenmilch verwenden anstatt in Wasser unlösliche Öle.

– Souk-Besuch: Auf den Märkten werden zum Teil lebende Tiere wie Schildkröten oder Äffchen zum Kauf angeboten. Auch diejenigen Urlauber, die diese Tiere retten wollen, sollten die Finger davon lassen. Sie heizen das Geschäft weiter an. Von den Artenschutzproblemen und den Diskussionen am heimischen Zoll ganz zu schweigen.

o -> Alternative: Besser Kunsthandwerk aus Rohstoffen wie Baumwolle oder Glas kaufen und mit nach Hause nehmen. Sollte es sich um eine geführte Tour mit einem Reiseveranstalter handeln, können Urlauber diesen über Tierschutzprobleme informieren.

– Selfies mit Tieren: Wildtiere zu fotografieren ist etwas Tolles – solange die Tiere in Freiheit leben. In beliebten Orten wie Marrakesch oder Fes müssen Berberaffen hingegen als lebende Foto-Objekte für Touristen herhalten. Sie wurden als Jungtier der Mutter entrissen – einer der Gründe, warum Berberaffen inzwischen bedroht sind. „Jeder, der Geld für Selfies mit solchen armen Kreaturen ausgibt, macht sich mitschuldig“, so Altherr.

o -> Alternative: Wildtiere in Freiheit fotografieren, beispielsweise in den Nationalparks der Region.

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Bilder für Ihre Berichterstattung finden Sie hier: www.dropbox.com/sh/ka5x6waibmu…

Über Pro Wildlife

Mehr als 23.000 Tier- und Pflanzenarten sind vom Aussterben bedroht. Unser Ziel ist es, die Artenvielfalt zu bewahren. Dabei ist uns das Überleben der Art in ihrem Lebensraum, aber auch der Schutz des einzelnen Tieres wichtig. Wir wollen bessere Gesetze und wirksame Schutzmaßnahmen für Wildtiere, die zum Beispiel durch Wilderei, Jagd, Tierhandel und Zerstörung der Lebensräume bedroht sind.

Für Rückfragen:

Dr. Sandra Altherr: Mobil +49 174 217 5054, sandra.altherr@prowildlife.de

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WILDLIFE
Pro Wildlife e.V.
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D – 81371 München

Tel.: +49 (89) 81299-507
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Presse Pro Wildlife (13.06.2017; 09:49 Uhr)
presse@prowildlife.de

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Veröffentlicht von „der fellbeißer“© (www.fellbeisser.net/news/) am 13.06.2017
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