An: hartaberfair@wdr.de

Sehr geehrte Damen und Herren,

Prima Thema und klasse Moderation von Frank Plasberg.

Ein winziges, unsichtbares Coronavirus (COVID-19) macht es nun möglich, dass die seit Jahren bekannten und von der mit der Fleischlobby verbandelten Politik tolerierten Missstände, Arbeitsbedingungen in vielen Schlachtbetrieben thematisiert werden.

Viele Tierschutzorganisationen haben permanent aber leider vergeblich gegen dieses ausbeuterische System mit Subunternehmen in den Schlachtbetrieben protestiert. Hubertus Heil (SPD), Bundesminister für Arbeit und Soziales will das nun ändern und Werkverträge untersagen. “Es ist Zeit, in diesem Bereich aufzuräumen”. Wenn Ihm das gelingt, was all seine Vorgänger nicht hinbekommen haben, dann kann man im wahrsten Sinne des Wortes von einem Heilwunder sprechen. Dem Coronavirus ist es zudem auch zu verdanken, dass das Thema Massentierhaltung, angeregt durch Herrn Habeck, mit in die Diskussion mit eingeflossen ist.

In der industriellen Massentierhaltung werden die Tiere unter grausamen Bedingungen gequält und ausgebeutet. Nur so lassen sich Dumpingpreise erzielen.
Die meisten Konsumenten interessiert das Leid der Tiere herzlich wenig. Hauptsache sie können Ihre Gier nach Fleisch möglichst oft und billig befriedigen.

Lebensbedrohliche Antibiotikaresistenzen, verstärkte Virenausbreitung/Zoonosen durch die Massentierhaltung auf engstem Raum sowie die Qualität und Belastung des Fleisches durch Medikamentenrückstände und Impfstoffe sind leider kein Grund für die meisten Verbraucher etwas mehr Geld für Fleischprodukte aus artgerechter Haltung auszugeben und somit auch etwas für Ihre Gesundheit zu tun. Das dies angebracht erscheint lässt sich leicht an den Risikogruppenkriterien des RKI ablesen.

So wie in den Schlachtbetrieben muss es auch eine längst überfällige Reform in der industriellen Massentierhaltung geben. EU-Agrarsubventionen darf es nur noch für Betriebe mit artgerechter Tierhaltung geben. Die unsäglichen Verflechtungen zwischen Politik und der Agrarlobby stehen dem aber immer noch entgegen.

Vielleicht bedarf es hierzu ja eines weiteren noch gefährlicheren Coronavirus (COVID 20) damit es zu einem Umdenken und Andershandeln kommt. Die Chancen hierfür stehen nicht schlecht auf Grund der immensen Mutationsfähigkeit der Coronaviren.
Es ist längst überfällig, dass unsere Gesellschaft zu einem zivilisierten und menschenwürdigen Umgang mit unseren Mitgeschöpfen findet. Dazu gehört auch eine Änderung des Konsumverhaltens.

Erkennen wir doch die positiven Zeichen der Natur vermittelt durch den aktuellen Coronavirus (ein Virus unter Tausenden die die Menschheit seit Jahrmillionen begleiten – auch als endogene Viren integriert im menschlichen Genom mit durchaus positiven Funktionen).

Massentierhaltung, Nassmärkte, Wildtierhandel und Umweltzerstörung fördern die Verbreitung der Viren und den Übersprung vom Tier auf den Menschen (Zoonose). Schlechte Gesundheit und ein schwaches Immunsystem machen uns zusätzlich anfälliger für Viren jeglicher Art und einem schweren Krankheitsverlauf.

Herzliche Grüße,

Harald Steinberg

——– Weitergeleitete Nachricht ——–
Betreff: Sendung vom 08.06.2020 Corona im Schlachthof – sind uns Mensch und Tiere Wurst?
Datum: 09.06.2020; 13:26 Uhr
Von: Harald Steinberg h_steinberg@t-online.de
An: hartaberfair@wdr.de

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Übersandt von:
Martina Patterson (09.06.2020; 18:57 Uhr)
pattersonmatpatt@gmx.net

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Veröffentlicht von „der fellbeißer“© ( www.fellbeisser.net/news/ ) am 10.06.2020
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