Ärzte gegen Tierversuche e.V. – Pressemitteilung vom 18.10.2018

Anlässlich der am 28. Oktober anstehenden Landtagswahl in Hessen hat der bundesweite Verein Ärzte gegen Tierversuche Parteien zu Tierversuchen befragt und die Antworten ausgewertet.

Die CDU und die FDP halten keinerlei Verbesserung im Sinne der Tiere für notwendig. Weder Maßnahmen gegen die mit Tierqual verbundene Genmanipulation von Tieren für Versuchszwecke, noch die Einführung einer Schmerz-Leidens-Obergrenze von Tierversuchen halten die beiden Parteien für sinnvoll.

Die SPD strebt einen schrittweisen Ersatz von Tierversuchen an und will langfristig alle Tierversuche überflüssig machen. Konkrete Antworten auf die Frage nach einem Verbot schwerst belastender Tierversuche und der Genmanipulation von Tieren bleiben jedoch aus. Hingegen begrüßt die SPD einen Ausstiegsplan aus dem Tierversuch wie die Niederlande ihn festgeschrieben haben.

Bündnis 90/Die Grünen geben an, auf Tierversuche verzichten zu wollen, befürworten einen Ausstiegsplan aus dem Tierversuch und ein Verbot besonders belastender Tierversuche. Die Frage nach einem Verbot der Genmanipulation von Tieren zu Versuchszwecken wird jedoch nicht mit einem klaren Ja beantwortet. Fördergelder sollen zu gleichen Teilen in Tierversuche und die tierversuchfreie Forschung fließen anstatt eine vollständige Umverteilung öffentlicher Mittel von Tierversuchen in innovative tierversuchsfreie Methoden einzuleiten.

Die Linke antwortet nicht konkret auf die Frage nach Plänen zur Abschaffung oder zumindest Reduzierung von Tierversuchen. Die Umverteilung von Geldern aus Tierversuchen in die tierversuchfreie Forschung sowie ein Ausstiegsplan aus dem Tierversuch und ein Verbot besonders belastender Tierversuche werden jedoch klar befürwortet.

Die ÖDP in Hessen hält Tierversuche in Ausnahmefällen für gerechtfertigt, was auch die Genmanipulation von Tieren zu Versuchszwecken einschließt. Die Novellierung des Tierversuchsrechts und ein Ausstiegsplan aus dem Tierversuch werden dagegen befürwortet.

Klare Bekenntnisse zur Notwendigkeit einer tierversuchsfreien Forschung und zu umfangreichen Verbesserungen des Tierversuchsrechts gibt es von den befragten Parteien nur von der Partei Mensch Umwelt Tierschutz. So wird die Abschaffung der Tierversuche angestrebt.

Die V-Partei3 antwortete bis Redaktionsschluss nicht auf die Fragen der Ärztevereinigung.

„Die Auswertung zeigt, dass es noch umfassender Aufklärungs- und Lobbyarbeit bedarf, um in der Politik ein Umdenken und konsequentes Abrücken von der unethischen und wissenschaftlich antiquierten Methode Tierversuch zu erreichen“, kommentiert Dipl.-Biol. Silke Strittmatter, Sprecherin der Ärzte gegen Tierversuche.

Der Verein appelliert an die Wähler in Hessen, nur den Parteien ihre Stimme zu geben, die sich gegen Tierversuche und für eine tierversuchsfreie Forschung positionieren. An der Wahlurne kann jeder helfen, die Weichen zu stellen für mehr Tierschutz und damit für innovative Forschung.

Eine Übersicht mit den wesentlichen Positionen der Parteien kann als pdf auf der Internetseite des Vereins heruntergeladen werden.

Weitere Information:
Übersicht Tabelle >> www.aerzte-gegen-tierversuche….

—–

Ärzte gegen Tierversuche e.V.
Goethestraße 6-8, 51143 Köln, Tel.: 02203-9040990, Fax: 02203-9040991, info@aerzte-gegen-tierversuche…, www.aerzte-gegen-tierversuche….

Die Vereinigung Ärzte gegen Tierversuche e.V. besteht seit 1979 und ist ein bundesweiter Zusammenschluss aus Ärzten, Tierärzten und Naturwissenschaftlern, die Tierversuche aus ethischen und wissenschaftlichen Gründen ablehnen. Der Verein engagiert sich für eine moderne, humane Medizin und Wissenschaft ohne Tierversuche, die sich am Menschen orientiert und bei der Ursachenforschung und Vorbeugung von Krankheiten sowie der Einsatz tierversuchsfreier Forschungsmethoden im Vordergrund stehen.

———-

Ärzte gegen Tierversuche e.V. (18.10.2018)
keineantwort@aerzte-gegen-tier…

———-

Veröffentlicht von „der fellbeißer“© ( www.fellbeisser.net/news/ ) am 18.10.2018
twitter.com/fellbeisser

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein