Füchse: Bericht der AZ vom Samstag, den 13. November 2015
www.abendzeitung-muenchen.de/i… *

Sehr geehrter Herr Schilling,
sehr geehrte Frau Kettinger, sehr geehrte Frau Kleber,

unter der Überschrift „Abschuss von 100 Füchsen geplant. Stadt bläst zum Halali. Jetzt droht ein Fuchsmassaker“ haben Sie in der Ausgabe von Samstag, den 13. November 2015 sowie online folgende Presseberichterstattung veröffentlicht, die auch meine Person betrifft:

„ … Die Münchner Stadtrats-CSU mit ihrer Vize-Fraktionschefin Evelyne Menges hatte die Jagd auf die Tiere Ende September im Stadtrat durchgesetzt, mithilfe der SPD – und gegen die Empfehlung des KVR, das die Gesamtkosten der Aktion auf 50 000 Euro schätzt und damit im Vergleich zum Nutzen für unverhältnismäßig einstuft. … “

Damit erwecken Sie den Eindruck, als sei ich maßgeblich an der Beschlussfassung Ende September 2015 beteiligt gewesen und würde ein aus meiner Sicht nicht gerechtfertigtes Abschießen von Füchsen befürworten. Dies ist jedoch falsch. Deshalb kann ich das so nicht unkommentiert stehen lassen.

Aufgrund Ihrer – unzutreffenden – Presseberichterstattung erreichten mich eine Vielzahl, zurecht enttäuschter und empörter Bürgerinnen und Bürger, die gegen das Abschießen von Füchsen sind und sich zudem nicht vorstellen können, weshalb ich als tierschutzpolitische Sprecherin und Vizepräsidentin der Tierrettung München e.V., die einen tierärztlichen Notdienst leitet und hierbei verletzte Füchse tiermedizinische behandelt, ausgerechnet das Abschießen von 100 Füchsen durchsetzen wollte und hierfür stimmen würde.

Deshalb ist folgende Klarstellung veranlasst:

1. Der Beschluss wurde am 29. September 2015 im Kreisverwaltungsausschuss getroffen. Ich bin kein Mitglied des Kreisverwaltungsausschusses und habe auch an dieser Sitzung aufgrund eines anderen städtischen Ortstermins nicht teilgenommen und auch nicht teilnehmen können. Ich bin deshalb an jenem Beschluss in keiner Weise beteiligt. Die Mitglieder des

2. Kreisverwaltungsausschusses entscheiden eigenständig.
Der Kreisverwaltungsausschuss hat am 29. September 2015 ohne meine Anwesenheit abschließend entschieden. Dieser sog. Senatsbeschluss kam nie in die Vollversammlung, so dass ich weder dagegen reden konnte, erst recht nicht dagegen stimmen konnte.

3. Richtig ist, dass ich für eine flächendeckende Entwurmung von Füchsen bin, insbesondere zum Schutze der Menschen vor dem gefährlichen Fuchsbandwurm. Diese Maßnahme sollte auch dazu beitragen, die Angst der Menschen vor dem Fuchs zu nehmen.

4. Unser CSU-Antrag auf ein Monitoring, also Untersuchung tot aufgefundener Füchse auf Fuchsbandwurm, beinhaltete keineswegs, dass hierzu gesunde Füchse eigens getötet werden sollen. Dieser Vorschlag kam vom Kreisverwaltungsreferat. Für das Monitoring werden Füchse aus allen Vierteln Münchens untersucht. Derzeit gibt es jährlich rund 180 tote Füchse. Entweder sterben sie eines natürlichen Todes, werden vielfach überfahren und – leider – von Jägern im Stadtgebiet geschossen. Diese Tiere ziehen die Beauftragten bei der Untersuchung heran. Für ein aussagekräftiges Monitoring benötigt man nach Angaben der TU München (lt. Vorlage) ungefähr 200 Tiere. Die CSU Fraktion geht davon aus, dass keine zusätzlichen Tiere getötet werden müssen. Es ist auch nicht nachvollziehbar, weshalb die aufgefundene Anzahl von 180 Füchsen nicht ohnehin ausreichend für ein Monitoring ist.

5. Als tierpolitische Sprecherin der CSU Fraktion bin ich absolut und entschieden generell gegen die Tötung von Füchsen, nicht nur für dieses Monitoring-Programm. Das ist für das Monitoring meines Erachtens. nicht notwendig, die toten Tiere sind ausreichend. Es ist für mich unverständlich, warum das KVR angeblich weitere Tötungen anordnen möchte. Ich rate eindringlich dazu, die toten Füchse einzusammeln und die Untersuchung solange zu betreiben, bis genügend Füchse für das Monitoring zur Verfügung stehen. Auch wenn die Untersuchung somit etwas länger dauert: Füchse dürfen keineswegs geschossen werden!

6. Ich setze mich nachweislich dafür ein, dass die Landeshauptstadt München endlich gemeinsam mit den entsprechenden Tierschutzorganisationen eine Wildtierauffangstation zur Auswilderung von Wildtieren bekommt. www.ris-muenchen.de/RII/RII/DO…

7. Soweit es mir möglich ist, werde ich mich dafür einsetzen, dass das so beschlossene Monitoring durchgeführt wird, aber ohne Abschuss von Füchsen. Persönlich bin ich aber davon überzeugt, dass aufgrund der sehr angespannten Haushaltslage der Landeshauptstadt München das Monitoring-Programm insgesamt gestrichen wird.

Sehr geehrte Damen und Herren,

damit die Vielzahl der zu Recht empörten Tierfreunde diese Klarstellung lesen kann, habe ich diese Personengruppe im Verteiler aufgenommen.

Ich werde diese Klarstellung auch öffentlich kommunizieren.

Noch immer ist mein Leitzsatz: Leben und leben lassen!

Mit freundlichen Grüßen,

Dr. Evelyne Menges
stadtrat@menges-recht.de

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CSU
Fraktion im
MÜNCHNER STADTRAT

Dr. Evelyne Menges
Stadträtin der Landeshauptstadt München
Stellvertretende Fraktionsvorsitzende

Stadtratsbüro
Herzogstr. 127 – 80796 München
Tel.: 089 / 30 77 95 22
FAX: 089 / 30 77 95 23
www.evelyne-menges.de
stadtrat@menges-recht.de

Rathaus
Marienplatz 8 – 80331 München
Tel.: 089 / 233 – 92650
FAX: 080 / 291 37 65

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Von: Stadträtin Dr. Menges stadtrat@menges-recht.de
Betreff: Füchse: Bericht der AZ vom Samstag, den 13. November 2015
An: florian.zick@az-muenchen.de, irene.kleber@az-muenchen.de, info@abendzeitung.de
Kopie (CC): direktorium@muenchen.de, rathaus@muenchen.de, stadtrat@menges-recht.de, hans.podiuk@muenchen.de, alexander.reissl@muenchen.de, guelseren.demirel@muenchen.de

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Stadträtin Dr. Menges (17.11.2015; 15:55 Uhr)
stadtrat@menges-recht.de

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* Anm. d. „fellbeißer“-Red.:
Siehe auch: www.fellbeisser.net/news/betre…

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Veröffentlicht von „der fellbeißer“© (www.fellbeisser.net/news/) am 18.11.2015
twitter.com/fellbeisser

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