Forum Heimtier – Presseinformation vom 08.12.2016

Der rechtliche Rahmen für Blindenführhunde ist in Deutschland einheitlich geregelt. Für Assistenzhunde, die Menschen mit anderen Einschränkungen unterstützen, ist die Rechtslage jedoch weitgehend unklar. Auf der 8. Arbeitssitzung des Forum Heimtier in den Räumen des Deutschen Bundestags diskutierten deshalb Gäste aus Politik, Wissenschaft und Verbänden über gesetzliche Anpassungen und die Bedürfnisse von Mensch und Tier.

Berlin, 8. Dezember 2016 – Wer aufgrund von körperlichen oder geistigen Einschränkungen auf einen Assistenzhund angewiesen ist, steht in Deutschland noch vor weiteren Herausforderungen. So sind weder die Ausbildung, die Kostenübernahme durch Krankenversicherungen noch die Gebäudezugangsrechte der Hunde einheitlich geregelt. Das schränke auch die gesellschaftliche Teilhabe der Halter ein, sagte der Schirmherr des Forum Heimtier Tino Sorge (CDU) auf der letzten Sitzung in Berlin.

Die Bedeutung einheitlicher Standards bei der Ausbildung von Assistenzhunden wurde unter anderem durch einen Vortrag der Vorsitzenden des Vereins Hunde für Handicaps, Sabine Häcker, näher erläutert. „Standards sichern die Qualität der Hundeausbildung und entlasten die Allgemeinheit, da so auch Kostenträger die Ausbildung von Haltern und Hunden besser bewerten könnten“, so Häcker. Dem vorausgehen müsse jedoch die Aufnahme von Assistenzhunden in das Hilfsmittelverzeichnis der Krankenversicherungen.

Wie wichtig es auch für das persönliche Gefühl gesellschaftlicher Teilhabe sei, sich bei der Finanzierung eines Assistenzhunds nicht auf Spenden verlassen zu müssen, unterstrich Henrike Hillmer vom Sozialverband Niedersachsen. Selbst auf einen Assistenzhund angewiesen, bemängelte sie außerdem, nicht immer einschätzen zu können, welche Gebäude sie in Deutschland mit ihrem Assistenzhund betreten dürfe. So seien die Zugangsrechte für Assistenzhunde zwar für öffentliche Gebäude wie Ämter und Behörden, jedoch nicht für private Einrichtungen wie Supermärkte und Arztpraxen einheitlich geregelt.

„Es gibt noch viel zu tun“, betonte deshalb auch die Schirmherrin des Forum Heimtier und Tierschutzbeauftragte der SPD-Bundestagsfraktion Christina Jantz-Herrmann. Nun gelte es, überparteilich eng zusammenzuarbeiten und dabei insbesondere die Aufnahme von Assistenzhunden in das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz und in das Hilfsmittelverzeichnis der Krankenversicherungen anzustreben.

Über das Forum Heimtier

Das Forum Heimtier ist ein Zusammenschluss von Vertretern aus Politik, Wissenschaft, Fachverbänden, NGOs und der Wirtschaft. Zu den Gründungsmitgliedern des Forums, das sich im September 2014 in Berlin konstituiert hat, gehören neben den Bundestagsabgeordneten Christina Jantz-Herrmann und Tino Sorge das Institut für soziales Lernen mit Tieren, der Assistenzhund-Verein Hunde für Handicaps, der Deutsche Tierschutzbund sowie die Mars-Initiative Zukunft Heimtier.

Forum Heimtier

c/o Ketchum Pleon GmbH
Friedrichstraße 200
10117 Berlin

Telefon: +49-(0)30-726139-722
E-Mail: info@forum-heimtier.de
Website: www.forum-heimtier.de

MARS GmbH, Industriering 17, D 41751 Viersen – Sitz: Verden, Amtsgericht: Walsrode HRB 121557, USt-ID: DE 116 740 134 – Geschäftsführer: Tom Albold, Tomasz Pawlowski

———-

Forum Heimtier (08.12.2016; 14:47 Uhr)
info@forum-heimtier.de

———-

Veröffentlicht von „der fellbeißer“© (www.fellbeisser.net/news/) am 09.12.2016
twitter.com/fellbeisser

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein