VIER PFOTEN Deutschland – Pressemitteilung vom 30.11.2018

Bundestag beschließt Fristverlängerung für betäubungslose Ferkelkastration

Berlin / Hamburg, 30. November 2018 – Der Bundestag hat gestern Abend für eine Fristverlängerung der betäubungslosen Ferkelkastration gestimmt. VIER PFOTEN kritisiert, dass diese Entscheidung den Tierschutz in Deutschland um zwei Jahre zurückwirft. Die extrem schmerzhafte Praxis sollte eigentlich ab 1. Januar 2019 per Gesetz verboten werden.

Rüdiger Jürgensen, Country Director von VIER PFOTEN Deutschland: „Die große Koalition hat sich mit Verlängerung dieser barbarische Praxis ein Armutszeugnis ausgestellt. Es gibt längst marktgängige und praktikable Alternativen, die Entscheidung ist deshalb unverständlich.“

Lebensmitteleinzelhandel ist offen für Alternativen

Das Argument der Regierungskoalition, die Alternativmethoden seien für die Ferkelerzeuger nicht einsetzbar, ist laut VIER PFOTEN falsch. Einige Einzelhandelsketten haben bereits öffentlich bekannt gegeben, Fleisch von gegen Ebergeruch geimpften Schweinen abzunehmen. Diese Methode wird vom Friedrich-Löffler-Institut sowie der Universität Hohenheim als tierschutzfachlich bester Weg empfohlen. Aldi Süd und Aldi Nord haben in ihrer Einkaufspolitik veröffentlicht, dass sie für das Frischfleischsegment ausschließlich Fleisch von unkastrierten Tieren akzeptieren. Edeka Südwest, Penny und Rewe setzen sich für die Ebermast mit und ohne Impfung gegen Ebergeruch ein. Und auch Lidl und Kaufland haben zumindest in ihren Haltungskennzeichnungssystemen angegeben, ab Stufe 2 Fleisch aus der Ebermast zu bevorzugen. In Deutschland gibt es die Mittel und die Infrastruktur, die es ab dem 1.1.2019 den Landwirten ermöglichen, auf eine der Alternativmethoden zurückzugreifen.

Der “vierte Weg” führt in die Irre

Den sogenannten „vierten Weg“ lehnt VIER PFOTEN ab. Die im Tierschutzgesetz festgeschriebene „wirksame Schmerzausschaltung“ ist hier nicht gegeben. Beim „vierten Weg“ wird die Kastration nur unter Lokalbetäubung durchgeführt und ist äußerst schmerzhaft für die Tiere. Besonders qualvoll ist auch die Applikation selbst: bis zu vier Spritzen werden direkt in die Hoden der Ferkel gesetzt. Dieses Verfahren wird auch von der Tierärzteschaft abgelehnt.

Weitere Informationen zu Alternativmethoden bei der Ferkelkastration finden Sie hier: www.vier-pfoten.de/kampagnen-t…

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Wussten Sie, dass …

… VIER PFOTEN sich für ganzheitliche Lösungen einsetzt: von Aufklärungsarbeit und Abschaffung von Missständen bis hin zu eigenen Schutzzentren für gerettete Tiere?

… bei VIER PFOTEN die Verbesserung der Lebensbedingungen von Nutz-, Heim- und Wildtieren im Fokus steht?

… VIER PFOTEN ein Gütesiegel vergibt für Fleischprodukte von Tieren aus besserer Haltung, tierfreundlicheren Transportbedingungen und sicherer Schlachtung?

PRESSEKONTAKT:

Melitta Töller
Pressesprecherin
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VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
Schomburgstraße 120, 22767 Hamburg

IHR INTERVIEWPARTNER:

Rüdiger Jürgensen
Country Director
VIER PFOTEN Deutschland

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Über VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
VIER PFOTEN ist eine international tätige Tierschutzorganisation mit Hauptsitz in Österreich und Büros in 14 weiteren Ländern. Die 1988 von Helmut Dungler gegründete Organisation hat das Ziel, Tieren in Not mit nachhaltigen Kampagnen und Projekten zu helfen. Der Fokus liegt auf Tieren, die unter direktem menschlichen Einfluss stehen, zum Beispiel Streunerhunde und -katzen, Nutz-, Wild- und Heimtiere aus nicht artgemäßer Haltung. VIER PFOTEN sorgt für rasche und direkte Hilfe für Tiere in Not. www.vier-pfoten.de/

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Melitta Töller (30.11.2018; 09:38 Uhr)
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Veröffentlicht von „der fellbeißer“© ( www.fellbeisser.net/news/ ) am 30.11.2018
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