Ärzte gegen Tierversuche fördert tierversuchsfreie Forschungsvorhaben mit 20.000 Euro

Ärzte gegen Tierversuche e.V. – Pressemitteilung vom 30.01.2019

Erstmals seit 2011 vergibt der Verein Ärzte gegen Tierversuche in diesem Jahr wieder den Herbert-Stiller-Preis. Der Verein setzt sich seit langem für eine innovative humanbasierte Forschung ein und unterstützt diese nun mit einer eigenen finanziellen Förderung in Höhe von € 20.000. Forschungsanträge können bis Ende Mai 2019 eingereicht werden.

Der Herbert-Stiller-Preis wurde seit dem Jahr 1990 vom Verein Ärzte gegen Tierversuche 7 Mal vergeben, zuletzt 2011. In diesem Jahr gibt es dank zweckgebundener Spendengelder nun eine Neuauflage des Preises. Gefördert werden tierversuchsfreie Forschungsvorhaben aus dem Bereich der Medizin/Biomedizin über einen Zeitraum von 2 Jahren. Die Fördersumme beträgt € 20.000. „Wir kritisieren seit langem, dass innovative tierversuchsfreie Forschungsmethoden in Deutschland viel zu wenig gefördert werden. Die staatlichen Fördergelder für die biomedizinische Forschung fließen zu über 99% in Forschungsprojekte, die Tierversuche beinhalten, und nur ein minimaler Bruchteil wird für humanbasierte In-vitro-Forschung zur Verfügung gestellt. Das ist ein Missstand, der auch von vielen Forschern beanstandet wird“, erläutert Dr. Tamara Zietek, Wissenschaftlerin bei Ärzte gegen Tierversuche und Ansprechpartnerin für den Herbert-Stiller-Förderpreis.

Zietek hat lange Zeit selbst als Forschungsgruppenleiterin an der Entwicklung tierversuchsfreier Methoden an der TU München gearbeitet und weiß, dass es schwer ist, Forschungsgelder für In-vitro-Projekte zu akquirieren. „Uns erreichen sehr häufig Anfragen von Wissenschaftlern, die an modernen humanbasierten Technologien arbeiten. Sie sind auf der Suche nach Fördermöglichkeiten und haben oft schon einige abgelehnte Anträge hinter sich, obwohl es sich um exzellente Vorhaben handelt. Wir vermitteln dann geeignete Förderstellen. Nun sind wir froh, mit einer eigenen Förderung einen aktiven Beitrag leisten zu können und Wissenschaftler zu unterstützen, die sich für eine moderne, humanrelevante Forschung einsetzen.“

Immer wieder wird von Tierversuchsbefürwortern behauptet, diese In-vitro-Systeme seien nicht weit genug entwickelt. Doch um diese Methoden, die tatsächlich jetzt schon weit zuverlässigere Daten liefern als der Tierversuch, weiter zu optimieren, braucht es finanzielle Förderung. Deutsche Firmen, die beispielsweise Multi-Organ-Chips entwickeln – eine der vielversprechendsten tierversuchsfreien Technologien – kooperieren mit großen Pharmakonzernen oder der US-amerikanischen Behörde FDA, von denen sie weitaus mehr Unterstützung bekommen als vom deutschen Staat.

Für den Herbert-Stiller-Förderpreis können Anträge für humanbasierte In-vitro-Projekte eingereicht werden, wie z.B. Arbeiten mit solchen Multi-Organ-Chips, mit Mini-Organen oder anderen modernen Zellkulturmodellen, aber auch Humanstudien oder epidemiologische Studien, sowie computerbasierte Verfahren, die beispielsweise die Toxizität von Substanzen vorhersagen oder andere Vorgänge im Körper simulieren.

Bewerbungen können bis zum 31. Mai 2019 eingereicht werden.

Weitere Informationen: www.herbert-stiller-preis.de
www.aerzte-gegen-tierversuche….

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Ärzte gegen Tierversuche e.V., Goethestraße 6-8, 51143 Köln, Tel.: 02203-9040990, Fax: 02203-9040991, info@aerzte-gegen-tierversuche…, www.aerzte-gegen-tierversuche….

Die Vereinigung Ärzte gegen Tierversuche e.V. besteht seit 1979 und ist ein bundesweiter Zusammenschluss aus Ärzten, Tierärzten und Naturwissenschaftlern, die Tierversuche aus ethischen und wissenschaftlichen Gründen ablehnen. Der Verein engagiert sich für eine moderne, humane Medizin und Wissenschaft ohne Tierversuche, die sich am Menschen orientiert und bei der Ursachenforschung und Vorbeugung von Krankheiten sowie der Einsatz tierversuchsfreier Forschungsmethoden im Vordergrund stehen.

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Ärzte gegen Tierversuche e.V. (31.01.2019; 10:55 Uhr)
keineantwort@aerzte-gegen-tier…

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Veröffentlicht von „der fellbeißer“© ( www.fellbeisser.net/news/ ) am 31.01.2019
twitter.com/fellbeisser

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