Medien müssen kritischer und tiefergehender über die Jagd berichten

Nicht nur der Tierschutzaspekt, sondern auch Aspekte der öffentlichen Sicherheit müssen im Zentrum der Berichterstattung stehen.

Die Anti-Jagd-Allianz fordert eine kritische Berichterstattung in den Medien zum Thema Jagd. „Bei der Kritik an der Jagd müssen neben Tierschutz auch gesellschaftliche Aspekte in den Vordergrund gerückt werden“, fordert Kristine Conrad, die erste Vorsitzende der Anti-Jagd-Allianz e.V. „Die Bevölkerung muss dazu angeregt werden, sich mit Tatsachen, Fakten und Hintergründe der Jagd auseinanderzusetzen. Denn Jagd geht alle an!“, bemerkt Conrad weiter. Die Jäger verkaufen den Bürgerinnen und Bürgern immer noch eine „heile und bisweilen romantische Jagd-Welt“, die es in unseren Wäldern schon lange nicht mehr gibt.

Die Bevölkerung nimmt bisher das Tun und Handeln der Jäger kritiklos hin

Mehr und mehr berichten die Medien seit kurzem kritisch über die Jagd (z.B.: NDR „Waidmannsheil – Jägern auf der Spur“ ZDF Planet-e: „Jäger in der Falle“, RTL: „Erschossene Haustiere“, MDR: „Gejagte Jäger – Zwischen Naturliebe und Blutsport“). Dies zeigt, dass mittlerweile ein Umdenken und Hinterfragen in der Gesellschaft begonnen hat. Die Berichterstattung kann jedoch nur ein Anfangspunkt sein, um die jahrelange Lobbyarbeit des zwischenzeitlich millionenschweren Wirtschaftszweiges wettzumachen und muss weiter vorangetrieben werden. Zahlreiche PR-und Werbeagenturen, Politiker, Behördenmitarbeiter, Juristen und auch Unternehmer, die der Jagd sehr nahe stehen, haben bisher ihr Bestes geleistet, um die Jagd in einem guten Licht stehen zu lassen. Die Bevölkerung glaubt leider immer noch, dass das was die Jäger tun – was übrigens mit Tier- und Naturschutz nichts mehr zu tun hat – seine Richtigkeit hat. Diese lobbyistischen Kräfte setzen nun auch ihre Energie ein, die kritischen Medien mundtot zu machen. Anders kann die derzeitige Kampagne des Deutschen Jagdverbandes gegen das ZDF auf Grund seines Beitrags „Jäger in der Falle“ nicht gewertet werden. Über die Politik und über Rundfunkräte wird dann versucht, Einfluss auf die Berichterstattung zu nehmen. „Das hat nichts mehr mit freier Meinungsäußerung sowie demokratischen und rechtstaatlichen Prinzipien zu tun, sondern hier wird auf dem Rücken von Millionen Tieren, die jährlich der Jagd sinnlos zum Opfer fallen, die Meinung der Lobbyisten in der Öffentlichkeit aufgedrückt. Die Jäger stellen sich gerne als die Retter der Nation dar, welche die Bevölkerung vor vermeintlichen Gefahren durch Wildtiere beschützt. Doch dies ist nur ein Stilmittel, um für die Lust am Jagden und Töten gesellschaftliche Akzeptanz zu finden“, empört sich die Vorsitzende der Anti-Jagd-Allianz.

Jagd ist aber nicht nur ein Problem des Tierschutzes, sondern auch eine Frage der öffentlichen Sicherheit

Gerade die Treib- und Drückjagden über die Wintermonate stellen eine Gefährdung der öffentlichen Sicherheit dar. Durch diese Bewegungsjagden wird das Wild derart beunruhigt, dass die Tiere oft Stunden bis Tage nach der Jagd umherirren und dabei auch Straßen überqueren. Eine Vielzahl von Wildunfällen mit Sach- und Personenschäden sind auf solche Jagden zurückzuführen.

Ein nicht zu vernachlässigender Aspekt ist auch, dass die knapp 400.000 Jäger in Deutschland im legalen Besitz von Waffen sind, deren Zahl in die Millionen geht. Nicht selten ist bei der Berichterstattung über Gewaltverbrechen zu erfahren, dass Waffen aus dem jagdlichen Bereich zum Einsatz gekommen sind. Viele Bürger wissen auch über aggressives Verhalten bei Begegnungen Jägern zu berichten. Die Waidmänner sehen sich oft als „Alleinherrscher“ im Wald mit einem Alleinanspruch auf die Natur. „Diese und noch weitere Aspekte müssen bei der Betrachtung der Jagd Beachtung finden. Das Thema darf nicht auf ‚Jagd kontra Tierschutz’ reduziert werden, auch wenn natürlich die 5 bis 6 Millionen Wildtiere, die der Jagd jährlich zum Opfer fallen, zunächst im Vordergrund stehen sollten“, resümiert Kristine Conrad. Sie hofft weiter auf die Medien mit sachlicher und mutiger Berichterstattung.

Kontakt:

Anti-Jagd-Allianz e.V.
Kristine Conrad
Deichhöfe 12
34369 Hofgeismar
Telefon: 05671-500190
info@anti-jagd-allianz.de
www.anti-jagd-allianz.de

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Anti Jagd Allianz (31.01.2014; 12:51 Uhr)
info@anti-jagd-allianz.de

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Veröffentlicht von „der fellbeißer“© (www.fellbeisser.net/news/) am 31.01.2014
twitter.com/fellbeisser

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