Aktionsbündnis „Tiere gehören zum Circus“ – Pressemitteilung vom 05.03.2018

Aktionsbündnis übt scharfe Kritik am populistischen Vorgehen von Hannes Jaenicke gegen Tiere im Zirkus

In den letzten Jahren hat sich Hannes Jaenicke als Anwalt für den Natur- und Artenschutz einen guten Namen gemacht, vor allem durch seine Dokumentationsreihe “Hannes Jaenicke: Im Einsatz für …”. Wenn auch dieses Engagament uneingeschränkt zu loben ist, muss man doch Jaenickes unsachliches, populistisches Vorgehen gegen Tiere im Zirkus scharf kritisieren. So machte sich Jaenicke am 3. März bei einer Demonstration in München für ein gesetzliches Verbot von Zirkustieren stark. “Zirkus? Ja! Aber ohne Tiere” war auf dem Schild, das er trug, zu lesen.

Das Aktionsbündnis „Tiere gehören zum Circus“ fragt sich, wie Hannes Jaenicke und seine Mitstreiter ihre Forderung nach einem Verbot von Tieren bzw. Wildtieren im Zirkus überhaupt begründen wollen. Alle Biologen, die sich ausführlich mit dem Thema beschäftigt haben, sind in teilweise sehr umfangreichen Untersuchungen zu dem Ergebnis gekommen, dass Tiere, auch Wildtiere, im Zirkus so gehalten werden können, dass sie sich wohlfühlen. Zuletzt hat der Freiburger Verhaltensforscher Immanuel Birmelin nachgewiesen, dass Löwen und Elefanten weder in der Vorführ- noch in der Transportsituation eine erhöhte Konzentration des Stresshormons Cortisol aufweisen. Da eine solche tiergerechte und verhaltensgerechte Haltung heute in fast allen Zirkusunternehmen realisiert ist, u.a. infolge eines lückenlosen Kontrollsystems, kann das Tierschutzgesetz, das sich ja konsequent am Tierwohl orientiert, als Basis für Tierhaltungsverbote wohl kaum herangezogen werden.

Die höchst umstrittene Tierrechtsideologie taugt ebenfalls nicht zur Begründung von Verboten. Diese Ideologie geht nämlich an der Empfindungswelt der Tiere völlig vorbei und wird deshalb von vielen Biologen und Tierärzten entschieden abgelehnt. Auch die weltfremde Forderung der Tierrechtler, alle Formen der Tierhaltung abzuschaffen, darf hier nicht unerwähnt bleiben. So ist es nicht verwunderlich, dass Tierrechte in unserem Rechtssystem überhaupt nicht verankert sind.

Doch damit nicht genug: Am Ende der Dokumentation „Hannes Jaenicke: Im Einsatz für Nashörner“ (am 16. Januar dieses Jahres), in der es um die Ausrottung der Nashörner durch Wilderei ging, fing Jaenicke unvermittelt und zusammenhanglos an, gegen Wildtierhaltung im Zirkus, insbesondere im Circus Krone, zu polemisieren. Im Fokus stand der Nashornbulle Tsavo, den Circus Krone nach Schließung des Circus Barum bei sich aufgenommen hat. So entstand beim Fernsehzuschauer der Eindruck, dass die Zirkusunternehmen an der Ausrottung der Nashörner eine Mitschuld trügen. In einem Interview mit der Südwest Presse (ebenfalls am 16 Januar) wurde Jaenicke noch deutlicher. Auf die Frage, was man für den Schutz der Nashörner tun könne, sagte er u.a., dass man Zirkusse boykottieren soll, die Wildtiere zeigen. In Wirklichkeit gibt es zwischen der Ausrottung der Nashörner und der Nashornhaltung in Zirkusunternehmen keinen, auch nicht den aller geringsten Zusammenhang. Nashörner waren immer eine Ausnahmeerscheinung im Zirkus und der Nashornbulle Tsavo dürfte das letzte Nashorn in einem Zirkus weltweit sein. Es besteht vielmehr ein ganz anderer Zusammenhang als der von Jaenicke unterstellte: Der Nashornbulle Tsavo macht als Botschafter seiner Art die Faszination dieser Tiere spürbar und motiviert so die Zirkusbesucher für den Schutz der Nashörner in der Wildnis.

Noch schlimmer waren die Entgleisungen von Jaenicke in der Talk-Show von Markus Lanz am Tag der Ausstrahlung der Nashorn-Dokumentation. Auch in der Talkrunde ging es um die Ausrottung der Nashörner durch Wilderei. Diesmal verstieg sich Jaenicke zu der Behauptung, im Circus Krone werde jeden Abend ein Nashorn „im Glitzerfummel durch die Manege gepeitscht“. Tatsächlich dreht Tsavo völlig freiwillig in großer Ruhe eine Runde in der Manege, und natürlich wird er in seiner natürlichen Schönheit ohne jede Verkleidung präsentiert.

Das eigentlich Tragische: Jaenicke entwertet mit seinen unseriösen Behauptungen über Zirkustiere sein wichtiges Engagement für den Schutz der stark bedrohten Nashörner. Das Aktionsbündnis fordert deshalb Hannes Jaenicke auf, sich über die wahre Situation der Zirkustiere zu informieren und von seiner unsachlichen Einstellung zum Thema „Tiere im Zirkus“ abzurücken.

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Geschrieben von: Dirk Candidus

Pressekontakt:

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Aktionsbündnis Tiere gehören zum Circus (05.03.2018; 23:52 Uhr)
presse@tiere-gehoeren-zum-circ…

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Veröffentlicht von „der fellbeißer“© ( www.fellbeisser.net/news/ ) am 06.03.2018
twitter.com/fellbeisser

1 Kommentar

  1. Was interessiert den Berg, hier Hannes Jaenicke, wenn an seinem Fuße eine Maus quietscht!

    Gebetsmühlenartige Beteuerungen betreff einem hervorragenden Wohlergehen der Wildtiere im Zirkus, wie hier wieder von Zirkuslobbyist Dirk Candius mit anachronistischem, ungetrübten Wunschdenken seit Jahren vorgetragen, werden durch Wiederholungen nicht richtiger. Analog die Erde nicht zur Scheibe mutiert – auch wenn man sich diese Vorstellung noch so sehr zusammenphantasiert!

    Wildtiere mit großem Bewegungsdrang, die in freier Wildbahn teils kilometerweit umherstreifen, können in der Beengtheit eines Zirkusses nicht artgerecht leben – müssen sich wie unschuldig Verurteilte im Knast vorkommen.

    Man kann Wildtieren im Zirkus SYSTEMBEDINGT keine tierschutzgerechten Lebensbedingungen bieten.

    Das ist für jeden, der mit intaktem Menschenverstand ausgestattet ist, erkennbar!

    Hardcore-Zirkus-Fetischisten (zivilisiert und gewißlich an Bewegungseinschränkung gewöhnt!) sollten zur Gewinnung einer solchen wichtigen Erkenntnis, wie Wildtiere im Zirkus-Kerker schwerst leiden, sich einfach mal einige Wochen zu ihren so “heißgeliebten” Zirkutieren mit einsperren lassen!

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