Zensur in der ARD: Aktionsbündnis „Tiere gehören zum Circus“ erhebt erneut schwere Vorwürfe wegen Einseitigkeit der Programmgestaltung

Am Donnerstag, den 14.07., zeigte die ARD im Abendprogramm eine Aufzeichnung des diesjährigen Zirkusfestivals von Monte Carlo. Leider fehlten bei der Übertragung die Löwen des Raubtierflüsterers Martin Lacey vom Circus Krone und die Afrikanischen Elefanten der deutschen Artistenfamilie Casselly. In Monte Carlo wurden Martin Lacey und die Cassellys vom Publikum als herausragende Stars gefeiert. In Frankreich und der Schweiz waren die beiden Darbietungen dann auch selbstverständliche Bestandteile der Fernsehübertragung. In Deutschland dagegen wurden sie vom Bildschirm verbannt – nach Auffassung des Aktionsbündnisses „Tiere gehören zum Circus“ ein klarer Fall von Zensur. Offensichtlich ließ sich die ARD bei der Gestaltung der Sendung von der stark voreingenommenen und höchst umstrittenen Tierrechtsorganisation PETA („Der Holocaust auf ihrem Teller“) und ähnlichen Vereinen leiten – nicht aber von Wissenschaftlern, die sich ausführlich mit Tieren im Zirkus beschäftigt haben.

Kein Wunder, dass die Verstümmelung des Zirkusfestivals den empörten Protest zahlreicher Zirkusfreunde auslöste. Hoch interessant, wie die ARD auf die Kritik der Zirkusfreunde reagierte. In den Antwortschreiben sucht man vergeblich nach biologischen Argumenten für die Verbannung der beiden Tiernummern. Der Grund dafür ist einfach: Es gibt keine belastbaren biologischen Argumente. Dies geht u.a. aus einer Untersuchung der Wissenschaftlichen Dienste des Bundestags zum Thema „Wildtiere im Circus“ aus dem Jahre 2015 hervor. Dort ist Folgendes zu lesen: „Trotz umfassender Recherche konnten keine unabhängige Studien gefunden werden, die belegen, dass es sich bei der Haltung von „Wildtieren” im Zirkus nicht nur in Einzelfällen um Tierquälerei handelt bzw. das Wohl der Tiere beeinträchtigt ist.“

Deshalb zieht sich die ARD auf das Zeitgeist-Argument zurück, das man so zusammenfassen kann: Der Zeitgeist habe sich gewandelt und lasse keine Dressurvorführungen mit Wildtieren mehr zu. Zunächst muss die Richtigkeit dieses Arguments bezweifelt werden. Man denke nur an die sehr hohen Besucherzahlen des Circus Krone in der vergangenen Winterspielzeit oder an den enormen Erfolg der Weihnachtszirkusse. Doch selbst wenn das Argument zuträfe, gäbe das den Programmgestaltern der ARD nicht das Recht, die Dressur-Darbietungen herauszuschneiden. Schließlich sollte es gerade für die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten eine Selbstverständlichkeit sein, die Wirklichkeit so abzubilden, wie sie nun mal ist. Und Wildtierdressuren waren in diesem Jahr – wie auch in den Jahren davor – essentieller Bestandteil des Zirkusfestivals von Monte Carlo.

Doch das ist nicht der einzige Fall von Zensur beim Thema „Zirkustiere“. Im Jahre 2011 hat der WDR zusammen mit dem Verhaltensbiologen Dr. Immanuel Birmelin eine aufwendige, fünfteilige Dokumentation über Zirkustiere, auch über Wildtiere, produziert. Da Birmelin zu dem Ergebnis kam, dass es den Wildtieren in einem modernen Zirkus gut geht, ließ der WDR die Doku – offenbar auf Druck der Tierrechtsorganisationen – in der Versenkung verschwinden. Jahre lang war sie überhaupt nicht in der ARD zu sehen. Lediglich im Spartensender ARTE wurden die Folgen gezeigt. Erst im letzten Jahr gab es eine halbherzige Ausstrahlung zu schlechter Sendezeit im Programm des WDR. Die Folge über Seelöwen im Zirkus wurde gestrichen, und die anderen Folgen konnten nur für kurze Zeit bzw. gar nicht in der Videothek aufgerufen werden. Statt dessen sendete das ZDF am 03.03. 2015 im Magazin Frontal 21 einen Beitrag über Zirkustiere, der ganz der zirkusfeindlichen Linie von PETA folgte.

Fazit: Das Thema „Zirkustiere“ wird von den öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten extrem einseitig und unausgewogen dargestellt. Die Entscheidungsträger der ARD – und auch des ZDF – haben das Ziel der Tierrechtsorganisationen, den traditionellen Zirkus zugrunde zu richten, offensichtlich zu ihrem eigenen gemacht. Mit dem Auftrag des öffentlich-rechtlichen Fernsehens zu einer objektiven Information der Zuschauer ist dieses Verhalten in keiner Weise zu vereinbaren.

—–

Foto:
Der Zensurschere der ARD zum Opfer gefallen: Die deutsche Artistenfamilie Casselly mit ihren
Afrikanischen Elefanten. Auf Anfrage senden wir Ihnen das Foto gerne in druckfähiger Auflösung zu.

—–

Geschrieben von: Dirk Candidus

Bitte lesen Sie zu diesem Thema auch unsere Pressemeldung vom 25.01.2016:
www.presseportal.de/pm/103332/…

—–

Pressekontakt:

Aktionsbündnis „Tiere gehören zum Circus“
c/o Dirk Candidus
Kupferbergstraße 40 c
67292 Kirchheimbolanden

Homepage: www.tiere-gehoeren-zum-circus….
E-Mail: presse@tiere-gehoeren-zum-circ…
Facebook: www.facebook.com/Aktionsbuendn…

———-

Aktionsbündnis „Tiere gehören zum Circus“ (20.07.2016; 23:46 Uhr)
news@meltwaterpress.com

———-

Veröffentlicht von „der fellbeißer“© (www.fellbeisser.net/news/) am 21.07.2016
twitter.com/fellbeisser

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein