Say cheeseImmer wenn ich das Wort „Ausrotten“ lese, muss ich an Heinrich Himmler, dem Chef der Waffen-SS im Dritten Reich denken, der gebrauchte dieses Vokabular zur „Eliminierung unwerten Lebens“ nämlich so häufig wie kein anderer seiner Gesinnungsgenossen. Himmler ist lange tot, aber „ausgerottet“ wird noch immer. Zumindest wird der Versuch unternommen, tierische Ausländer in Gedanken und Taten zu vernichten oder wenigstens „kurz zu halten“, um es im Jargon der Grünröcke auszudrücken. Nun, es gibt tatsächlich einige Tierarten, deren ursprüngliche Heimat nicht in den deutschen Landen liegt, Phasianus colchicus z.B., auch bekannt als „Jagdfasan“, der im grossen Stil im 18. Jahrhundert von Jägern eingeführt wurde, um auf Treibjagden etwas vor die Flinte zu bekommen. Ursprünglich stammt dieses Tier aus Mittelasien. In sogenannten “Fasanerien” werden diese Tiere gezielt gezüchtet und im Herbst ausgewildert, da die natürliche Population des Fasans für eine vorweisbare Jagdstrecke zu gering wäre.

Waschbären sind sehr intelligente und soziale Tiere, deren Gedächtnisleistung mit der von kleineren Affen vergleichbar ist. Bedingt durch diese Schläue und ihre Nachtaktivität werden Waschbären fast ausschliesslich mit Abzugseisen bejagt, deren Wirkungsweise nur als vorsätzliche Tierquälerei bezeichnet werden kann. Da Waschbären in der Regel ihre Nahrung zuerst mit den Vorderpfoten aufnehmen, werden ihnen diese abgeschlagen, der eigentlich erwünschte Genickbruch tritt in den selteneren Fällen ein. Ein langer, qualvoller Tod ist die Folge.

Die angebliche “Schädlichkeit” des Waschbären als Neozoon wurde nie bewiesen, sondern gehört mit zum üblichen Jägerlatein, welches auch dem anderen ungeliebten “Ausländer”, dem Waschbären ähnlichen Marderhund zuteil wird. Auch bei ihm wurde nie zweifelsfrei eine populationsbedrohende Funktion nachgewiesen. Es lohnt sich immer den gesunden Menschenverstand einzuschalten und nicht der gezielt in den Medien gestreuten Jägerpropaganda auf den Leim zu gehen. Andersherum muss hierzulande die Ausrottung von Tierarten, wie z.B. Wolf und Luchs durch den jagenden Menschen nicht mehr bewiesen werden, diese Tatsache ist jedem bekannt.

Man fragt sich fürderhin, wie die Natur, ja der ganze Planet all die Jahrmillionen überleben konnte, ohne dem Eingreifen des Menschen? Aus tierrechtlicher Sicht ist im Übrigen das Individuum zu betrachten, welches von der grossen Schöpfung genau wie jede andere Kreatur ein unverbrieftes Recht auf Leben erhalten hat.

Waldknoblauch

Brauchen wirklich ALLE Tiere einen Schutz?

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