Sehr geehrte Damen und Herren,

durch Zufall habe ich von dem Stellenangebot der Ludwig-Maximilians-Universität in München erfahren.
Sie schreiben, dass Sie eine(n) Tierschutzbeauftragte(n) für die medizinische Fakultät der vorklinischen und klinisch-theoretischen Institute suchen.
Ich würde mich gerne für diese Stelle bewerben.

Die Bezeichnung „Tierschutzbeauftragte(r)“ verstehe ich so, dass es meine Aufgabe sein wird, die Tiere in Ihrer Einrichtung vor Ihnen und Ihren Mitarbeitern zu schützen.
An meinem ersten und letzten Arbeitstag würde ich diese armen Wesen, die Sie hinter gut verriegelten Türen eingesperrt haben, sofort medizinisch versorgen lassen und versuchen, die Leiden, die ihnen angetan wurden, irgendwie zu lindern.
Ich würde ihnen Trost zusprechen und mich bei ihnen entschuldigen, dass ich zu derselben Spezies gehöre, die ihnen diese Qualen zugefügt hat.
Als Nächstes würde ich einen guten Platz für all die Tiere suchen, in der Hoffnung, dass ihnen vielleicht noch ein klein wenig Zeit bleibt, um ein paar schöne Tage zu verbringen. Vielleicht würden sie dann verstehen, dass nicht alle Menschen gleich sind. Dass es auch Menschen mit fühlenden und sehenden Herzen gibt, denen die Qualen der Tiere nicht gleichgültig sind und die mit ihnen leiden. Dass es Menschen gibt, die sich für ein Ende ihrer Folter und Schmerzen einsetzen, Menschen, die auf Demonstrationen ihre Stimme für sie erheben und diese Ungerechtigkeit hinaus in die Welt schreien. Dass es Menschen gibt, die nachts weinen, weil sie die schrecklichen Bilder gequälter Versuchstiere bis in den Schlaf verfolgen.

Als Tierschutzbeauftrage würde ich natürlich auch dafür Sorge tragen, dass an Ihrer Fakultät keine weiteren Versuche an unschuldigen Lebewesen mehr durchgeführt werden würden.
Des Weiteren würde ich mich bemühen, Ihnen zu erklären, dass Tierversuche aus wissenschaftlicher, ethischer und medizinischer Sicht nicht vertretbar und durch nichts zu gerechtfertigen sind. Hierzu würde ich Sie auf die Internetseite von Kollegen Ihrer Zunft verweisen, www.aerzte-gegen-tierversuche…., wo Sie alle wissenschaftlichen Aussagen finden, warum Tierversuche nicht notwendig oder aussagekräftig sind. Die Informationen dort sind übrigens auch für Laien verständlich.

Ich bin persönlich der Überzeugung, dass ich die entsprechenden Qualifikationen für die Berufsbezeichnung einer Tierschutzbeauftragten mitbringe.
Etwas habe ich noch in der Beschreibung meines ersten und letzten Arbeitstages vergessen: Ich würde weinen, wenn ich diesen Ort des Grauens betrete. Und auch wenn die Tiere meine Sprache nicht verstehen können, meine Trauer über ihr Leid würden sie fühlen.

MfG
Daniela Böhm
am 7.8.2013

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