von Michael Hörskens

Labormäusen werden Tumorzellen implantiert, um Krebs zu erforschen. Versuchsaffen bekommen Elektroden ins Gehirn eingeführt, um die Aktivität von Neuronen zu messen. Die Beispiele sind vielfältig und immer mit Schmerzen, Leiden, Schäden oder Ängsten für die Tiere verbunden. Jedes Jahr müssen rund 2,8 Millionen Mäuse, Ratten, Kaninchen, Fische und andere Tiere allein in deutschen Laboren im Namen der Medizin und der Forschung leiden und sterben. Es geht auch anders, sagen Tierversuchs-Gegner.

Vor rund 100 Jahren wurde das Prinzip der Tierversuche in der modernen Medizin etabliert – ein enormer Fortschritt für die Forschung, an dem Berliner Wissenschaftler wie Robert Koch, Paul Ehrlich, Emil von Behring und Otto Warburg einen großen Anteil hatten. Die Hoffnung der Menschheit, Krankheiten wie Krebs oder Infektionen zu besiegen, konnte damit aber nur zum Teil erfüllt werden.

„Offizielle Zahlen der amerikanischen Arzneimittel-Zulassungsbehörde FDA besagen, dass rund 97 Prozent der in Tierversuchen als unbedenklich und wirksam bezeichneten Medikamente in den folgenden klinischen Studien am Menschen wegen starker Nebenwirkungen aussortiert oder nach erfolgter Zulassung vom Markt genommen werden“, berichtet Dr. Wulf Heintz von der Vereinigung „Ärzte gegen Tierversuche“ in Heidelberg. Auch die amerikanischen National Institutes of Health geben an, dass 95 Prozent aller Medikamente, die sich im Tierversuch als sicher und effektiv erweisen, in Versuchsreihen an Menschen durchfallen. „Ergebnisse aus Tierversuchen seien also bei der Medikamentenentwicklung in der Regel nicht auf den Menschen übertragbar und könnten durch effizientere, tierfreie Tests ersetzt werden“, sagt der promovierte Biologe. Etwa durch humanen Zelllinien oder Organnachbildungen (Organoide), die wesentlich bessere Ergebnisse liefern. …

Frankfurt Live (Pressemitteilung) – 21.06.2019
www.frankfurt-live.com/starkes…

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Veröffentlicht von „der fellbeißer“© ( www.fellbeisser.net/news/ ) am 21.06.2019
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