www.spiegel.de/wirtschaft/unte…

Sehr geehrter Herr Ostendorff,

im Spiegel Online Magazin vom 09.11.2019 habe ich den Artikel Ruinöse Viehpreise “Kälber billiger als Kanarienvögel” gelesen.
Ein schwarzbuntes Kuhkalb war im Oktober noch 8,49 Euro wert geht aus einer Antwort des Landwirtschaftsministeriums an Sie Herr Friedrich Ostendorff, als grüner Bundestagsabgeordneter, hervor.
Auf Ihrer Homepage www.gruene-bundestag.de/abgeor… fand ich dann auch unter Ihrem PORTRÄT „Öko-Bauer aus Westfalen: Friedrich Ostendorff“ sehr begrüßenswerte und symphatische Aussagen zum Thema Massentierhaltung u.a.:
„eine “bäuerliche, faire, tiergerechte und ökologische Landwirtschaftspolitik” einzufordern. “Bauernhöfe statt Agrarfabriken” ist sein Motto – so steht es auch auf dem Plakat an seiner Bürotür im Bundestag.
Das deckt sich vollkommen mit den Forderungen der Aktionsgemeinschaft mensch fair tier (www.menschfairtier.de) die sich für die Beendigung der Tierquälereien und des Tierleidens in der industriellen Massentierhaltung, bei den Tiertransporten und bei den Massenschlachtungen im Akkordbetrieb einsetzt und für die ich mich engagiere.

Beispielhaft die Reportage vom SWR am 6.11.2019 die über die Missstände in der EU-subventionierten und politisch sanktionierten und legitimierten industriellen Massentierhaltung so offen und vollständig berichtet hat. www.swr.de/betrifft/schweine-f…
Leider sind das keine Einzelfälle wie es von den Verantwortlichen aus Politik, Wirtschaft und Behörden immer beschwichtigend den Bürgern suggeriert wird. Alle Vorfälle sind systemimmanent! Eine Reform der EU-Agrarpolitik ist längst überfällig.
Nur durch die heimlich gedrehten Dokumentationen von Tierschützern werden diese Fälle überhaupt bekannt. Nicht besser als den Schweinen geht es den Kühen, Kälbern, Hühnern, Gänsen und Puten.
Der absolute Hammer ist der neue Referentenentwurf des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft BMEL

www.bmel.de/SharedDocs/Pressem…

„Während der Übergangsfrist müssen die Kastenstände so beschaffen sein, dass sich die Tiere nicht verletzen können und jedes Schwein ungehindert aufstehen, sich in Seitenlage hinlegen sowie den Kopf ausstrecken kann. Diese Anforderungen sind weniger weitreichend als die bisher geltenden, vom Oberverwaltungsgericht Sachsen-Anhalt ausgelegten, Regelungen, da die Forderung nach der Möglichkeit des ungehinderten Ausstreckens der Gliedmaßen nicht mehr erhoben wird.“
Dies ist eine Verschlechterung für die Sauen in der Kastenstandhaltung !!!! für die nächsten 15 Jahre der Übergangsfrist. Was für eine Schande. Die Tierschutzgesetze werden weiterhin verstärkt unterlaufen anstatt die Haltungsbedingungen für die Nutztiere zu verbessern.

Wieder mal ein trauriges Beispiel dafür, dass die meisten in Verantwortung stehenden (christlichen) Politiker so sehr von den Interessen der Fleisch-Lobby in Deutschland und vor allem in der EU dominiert werden.

Die Discounter üben einen ruinösen Preisdruck auf die Tierhalter aus, damit Fleisch und Wurst zu Billigpreisen angeboten werden können. Das Sterben der Kleinbetriebe geht somit rapide weiter.

Auch der Verbraucher ist in der Pflicht und muss sein Konsumverhalten überdenken. Geiz ist geil kann doch nicht die Motivation sein wenn es um Tiere um Mitgeschöpfe geht.
Es müsste doch jedem klar sein, dass es Billigstfleisch mit fraglicher Qualität nur unter tierquälerischen Bedingungen produziert werden kann.

Wo bleiben Ethik, Moral, Würde und Anstand bei den Christenmenschen und Bürger*innen?
Qualität scheint bei den meisten Fleisch/Wurst-Konsumenten überhaupt keine Rolle zu spielen. Skandale, um BSE, Gammelfleisch, Wilke Wurst mit bisher 3 Toten haben kaum Auswirkung auf das Konsumverhalten.
Vielleicht findet bei manchem auch ein Umdenken statt, wenn er sich vor Augen hält, dass es, verursacht durch Antibiotikaresistenzen, alleine in Deutschland ca. 30.000 Tote Menschen gibt. Tendenz stark steigend.
Aber auch die Großhandelsketten sind aufgefordert das tierquälerische Massentierhaltungssystem nicht weiter zu unterstützen und verstärkt Produkte aus ökologischer und artgerechter Tierhaltung anzubieten.

Herr Ostendorff bitte setzen Sie sich auch weiterhin für eine artgerechte Tierhaltung und gegen die tierquälerische Ausbeutung unserer Mitgeschöpfe der Nutztiere ein.
Damit werden auch die unübersehbaren gravierenden Negativfolgen für das Klima (Treibhausgase), Urwaldrodungen, Sojamonokulturen, Gülleverseuchung der Böden und Gewässer vermieden.

Mit besten Grüßen,

Harald Steinberg, 12.11.2019

——– Weitergeleitete Nachricht ——–
Betreff: Spiegel Online Magazin vom 09.11.2019 – Ruinöse Viehpreise “Kälber billiger als Kanarienvögel”
Datum: 12.11.2019 um 17:21 Uhr
Von: Harald Steinberg h_steinberg@t-online.de
An: friedrich.ostendorff@bundestag…

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Übersandt von:

Martina Patterson (13.11.2019; 10:03 Uhr)
pattersonmatpatt@gmx.net

Siehe auch:

Kälberpreise im Sturzflug: Ist der Tierschutz schuld?
www.pnp.de/lokales/landkreis_r…

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Veröffentlicht von „der fellbeißer“© ( www.fellbeisser.net/news/ ) am 13.11.2019
twitter.com/fellbeisser

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