Sehr geehrte Damen und Herren der Obersten Jagdbehörde,

wie wir aus der Presse erhahren haben ( www.wn.de/Muensterland/Kreis-S… ), soll im Kreis Steinfurt, aber auch in anderen Kreisen, die Baujagd auf Füchse im Kunstbau wieder erlaubt werden. Dabei wird der Versuch unternommen, eine Gesetzeslücke zu nutzen, um eine flächendeckende Baujagd durchzuführen.

Wir möchten hiermit unseren Protest und unser Unverständnis zum Ausdruck bringen. Die Baujagd zählt zu den grausamsten Jagdmethoden überhaupt, bei der die Tiere über einen längeren Zeitraum in Todesangst versetzt, und von Jagdhunden in direktem Kontakt angefallen werden. Wissenschaftliche Studien belegen, dass eine Populationsregulierung von Füchsen mit jagdlichen Mittel gar nicht möglich ist. Der wahre Grund für die Bejagung ist offensichtlich ein anderer, wenn der Vorsitzende der Kreisjägerschaft Steinfurt-Tecklenburg, Herr Josef-Daniel Jasper, angibt, dass die Strecke des jagdbaren Niederwilds um zwei Drittel geringer ausfallen würde, wenn man die Füchse nicht bejagt. Es geht der Jägerschaft offensichtlich nicht um den Schutz von Bodenbrütern, sondern in erster Linie ums „Strecke machen“.

Füchse erfüllen eine wichtige Aufgabe im Ökosystem des Waldes. Ihre Nahrung besteht überwiegend aus Mäusen und Aas, und nur zu einem sehr geringen Anteil (<5%) aus Eiern von Bodenbrütern. Daher werden sie auch als Gesundheitspolizei des Waldes bezeichnet. Im Nationalpark Eifel, in dem die Fuchsjagd seit über 10 Jahren verboten ist, gibt es bisher keinerlei Anzeichen für eine Überpopulation. Im Gegenteil: in jagdfreien Gebieten kann eine höhere Artenvielfalt festgestellt werden, als in Gebieten, in denen gejagt wird. Das immer wieder gerne angeführte Argument der Jäger, wonach die Jagd zu einer Erhöhung der Biodiversifikation führt, greift somit nicht. Wir möchten Sie daher dringend bitten, die flächendeckende Baujagd auf Füchse in NRW umgehend zu untersagen. Mit freundlichem Gruß, Markus Schmitz-Bongard (Vorsitzender) ----- Tierschutzverein Kall und Umgebung e.V. Keldenicher Str. 30, 53925 Kall Tel.: 02441-778664 * Fax: 02441-779543 www.tsv-kall.de
Anschrift Tierheim: Heinkelstr. 8, 53925 Kall

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Gesendet: Sonntag, 20. Dezember 2015 um 12:23 Uhr
Von: “TSV Kall” mail@tsv-kall.de
An: poststelle@mkulnv.nrw.de
Betreff: Protest gegen Baujagd auf Füchse in NRW

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Übersandt von:

Martina Patterson (21.12.2015; 22:31 Uhr)
pattersonmatpatt@gmx.net

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Veröffentlicht von „der fellbeißer“© (www.fellbeisser.net/news/) am 22.12.2015
twitter.com/fellbeisser

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