VIER PFOTEN Deutschland – Pressemitteilung vom 18.02.2019

Erfurt, 18. Februar 2019 – Den Streunerkatzen in der thüringischen Landeshauptstadt geht es besser. Wie eine aktuelle Erhebung der Stadt Erfurt belegt, zeigen die Maßnahmen zum Katzenschutz nach Einführung einer sogenannten Katzenschutzverordnung vor zwei Jahren erste Erfolge. Für das Bündnis „Pro Katze“, ein Zusammenschluss der Tierschutzorganisationen Bund gegen Missbrauch der Tiere e.V., TASSO e.V. und VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz, ist das ein Grund zur Freude. Mit einem Scheck über 5.000 Euro hatte das Bündnis die Stadt im vergangenen Jahr bei der Finanzierung eines zusätzlichen Kastrationsprogramms für Streunerkatzen unterstützt. Der Geldbetrag floss in das parallel zur Verordnung durchgeführte Kastrationsprogramm für Streunerkatzen in der Stadt. Nun zeigen sich erste Erfolge.

Seit dem 2. Januar 2017 gilt in Erfurt eine Kastrations-, Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für Hauskatzen mit Freigang. Diese Maßnahme ergriff die Stadt zum nachhaltigen Schutz ihrer mehreren hundert Streunerkatzen, an denen die für freilebende Katzen typischen Erkrankungen und Verletzungen festgestellt wurden. Denn verwilderte Hauskatzen leiden sehr unter den harten Lebensbedingungen draußen, und die unkontrollierte Vermehrung – auch mit Besitzerkatzen – ist dabei das Hauptproblem.

Nach dem Inkrafttreten der Verordnung hat sich die Situation der Streunerkatzen in Erfurt erfreulicherweise bereits ein ganzes Stück verbessert. Während in den Jahren 2015 und 2016 noch deutlich mehr als die Hälfte der Katzen mindestens eine Erkrankung eines Organsystems aufwiesen, können heute schon über die Hälfte der untersuchten Katzen als klinisch gesund bezeichnet werden. Besonders bei den gravierenden oder Mehrfacherkrankungen ist ein starker Rückgang festzustellen.

„Die Verringerung der Populationsgrößen sowie die Verbesserung des Gesundheitszustands der freilebenden Katzen in den letzten zwei Jahren sind als Erfolg der Katzenschutzverordnung in Verbindung mit den Kastrationsaktionen zu betrachten, zu welchen der finanzielle Zuschuss vom Bündnis „Pro Katze“ einen ganz wesentlichen Beitrag geleistet hat“, sagt Dr. Ulrich Kreis, Amtstierarzt der Stadt Erfurt, der die regelmäßige Evaluation der Katzenschutzmaßnahmen durchführt.

„Mit dem Geldbetrag vom Bündnis ‘Pro Katze’ konnten wir in Kooperation mit der Stadt 18 weibliche und 11 männliche freilebende Katzen kastrieren, kennzeichnen, registrieren und medizinisch versorgen lassen“, erzählt Petra Dünkler vom Tierschutzverein Erfurt e.V. „Bei den Tieren konnten im Zuge der Kastration auch notwendige Behandlungen gegen Parasiten, Zahnerkrankungen, Ohrenentzündungen und andere Erkrankungen vorgenommen werden.“

Unter diesen Katzen-Einzelschicksalen befand sich ein kleiner scheuer Kater, der immer mal wieder auf einem Grundstück am Stadtrand von Erfurt gesehen wurde. „Als er dann endlich eingefangen werden konnte, sahen wir, dass er eine verschleppte, unbehandelte 8 cm lange Bisswunde vom Hals bis zur Schulter hatte, die erst einmal eine fachliche Wundbehandlung und -versorgung im Rahmen mehrerer Arzttermine erforderlich machte, bevor der Kater überhaupt kastriert werden konnte“, berichtet Petra Dünkler weiter. Die Leidensgeschichte dieses Tieres nahm aber noch ein glückliches Ende: Es durfte bei der Familie bleiben, die es während der Behandlungszeit zur Pflege aufgenommen hatte und sein Vertrauen gewinnen konnte.

„Die Einführung der Katzenschutzverordnung hatte offensichtlich nicht nur einen positiven Effekt auf das Leben der Streunerkatzen selbst, sondern auch auf das Tierschutzbewusstsein der Bürgerinnen und Bürger der Stadt Erfurt“, freuen sich die Vertreterinnen des Bündnisses „Pro Katze“. Denn die Bereitschaft unter der Bevölkerung, nicht nur die eigenen Hauskatzen kastrieren, kennzeichnen und registrieren zu lassen, sondern auch bei der Betreuung der Streunerkatzen mitzuhelfen, sei die beste Voraussetzung für einen nachhaltigen Katzenschutz.

Über das Bündnis „Pro Katze“

Das Bündnis „Pro Katze“ ist ein seit 2011 bestehender Zusammenschluss der Tierschutzorganisationen Bund gegen Missbrauch der Tiere e.V., TASSO e.V. und VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz. Im Rahmen der Bündnisarbeit machen die Vereine auf die Folgen der unkontrollierten Vermehrung von Straßenkatzen aufmerksam. Gemeinsam setzen sich die drei Organisationen für eine bundesweite Kastrations-, Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für Hauskatzen mit Freigang ein, unterstützen Städte und Gemeinden bei der Einführung von Katzenkastrationsverordnungen und führen Kastrationsprojekte durch. Die Arbeit des Bündnisses wird vom Tiernahrungshersteller „Happy Cat“ unterstützt.

Weitere Informationen finden Sie unter:
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Foto
Das Foto darf kostenfrei verwendet werden für die Berichterstattung über das Bündnis “Pro Katze”. Für diese Berichterstattung wird eine einfache (nicht-ausschließliche, nicht übertragbare) und nicht abtretbare Lizenz gewährt. Eine künftige Wiederverwendung des Fotos ist nur mit vorheriger schriftlicher Zustimmung von VIER PFOTEN gestattet.

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PRESSEKONTAKT:

Melitta Töller
Pressesprecherin
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VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
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INTERVIEWPARTNER:

Manuela Stau
Koordinatorin des Streunerkatzenprojekts
VIER PFOTEN Deutschland

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Über VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
VIER PFOTEN ist eine international tätige Tierschutzorganisation mit Hauptsitz in Österreich und Büros in 14 weiteren Ländern. Die 1988 von Helmut Dungler gegründete Organisation hat das Ziel, Tieren in Not mit nachhaltigen Kampagnen und Projekten zu helfen. Der Fokus liegt auf Tieren, die unter direktem menschlichen Einfluss stehen, zum Beispiel Streunerhunde und -katzen, Nutz-, Wild- und Heimtiere aus nicht artgemäßer Haltung. VIER PFOTEN sorgt für rasche und direkte Hilfe für Tiere in Not. www.vier-pfoten.de/

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Melitta Töller (18.02.2019; 10:00 Uhr)
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Veröffentlicht von „der fellbeißer“© ( www.fellbeisser.net/news/ ) am 18.02.2019
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