Pelzmode
Lässt sich Tierleid vermeiden?

Kleidung mit Pelzelementen ist zurück. Denn nicht nur in exklusiven Jacken, Mützen und Taschen wird Tierhaar verarbeitet. Auch für günstige Mode wird Echthaar genutzt – etwa, wenn es aus China stammt und billiger ist als Kunstfell. Ist es vertretbar, solche Kleidung zu tragen?

Am Mikrofon: Susanne Kuhlmannn

An: marktplatz@deutschlandfunk.de

Sehr geehrte Damen und Herren,

wer Pelz trägt, nimmt billigend die unvorstellbaren Qualen der Pelztiere für die Dauer ihres kurzen Lebens und grausame Ende in Kauf!

Ein sehr beliebtes Tier der Pelzindustrie sind Marderhunde. Auf Pelztierfarmen werden Marderhunde in Standardkäfigen von 0,6 bis 1 m² Grundfläche und 60 bis 75 cm Höhe gehalten. Die Käfige weisen Drahtgitterböden, die zu Verletzungen und Deformierungen der Pfoten führen. Ausgeprägtes Erkunden, ein elementares Verhalten der Marderhunde, ist natürlich in den Käfigen nicht möglich. Außerdem hat der Marderhund in der üblichen Haltung keinerlei Zugang zu Wasser, wo er sein natürliches Bedürfnis nach schwimmen und tauchen ausleben könnte. Infolgedessen führt die eintönige und reizlose Umgebung ohne Möglichkeit, die natürlichen Verhaltensweisen auszuleben, zu verschiedensten Verhaltensstörungen wie zum Beispiel endlosem Hin- und Herlaufen und “Gitternagen”. Weil sie den Abstand untereinander nicht selber bestimmen können und keinerlei Rückzugsmöglichkeit haben, stehen die Marderhunde in den dichten Käfigreihen unter Dauerstress. Dies führt zu zahlreichen Verhaltensstörungen. Einige kauen den eigenen Pelz. Zur räumlichen Nähe kommen noch Gerüche von Artgenossen und der Kothaufen unter den Käfigen als Stressfaktoren hinzu. Für ein Tier, das einen so ausgeprägten Geruchssinn aufweist, stellt das eine große Belastung dar.

Auch hier werden die Tiere bestialisch getötet, meistens lebendig gehäutet. Die großen Pelzmengen kommen aus Asien. Das Häuten der Tiere erledigen Menschen, die ohnehin nicht sonderlich Mitgefühl haben, sonst könnten sie den Job nicht machen. Sie häuten pro Tag nicht 2 oder 3 Marderhunde, Füchse, Nerze oder Waschbären sondern 50 oder 100 und Ziel ist es, schnellstmöglich kostengünstig die Arbeit zu erledigen.

Wie läuft eine Häutung ab? Man schlägt die Tiere mit einem Knüppel bewusstlos. Anschließend hängt man sie mit dem Kopf nach unten an den Hinterläufen an Fleischerhaken. Mit einem Messer schneidet man an den Beinen und am Bauch ein und zieht das Fell nach unten. Während des Abziehens ritzt man mit dem Messer ständig zwischen Fell und Fleisch, damit sich die Haut löst und nicht einreißt. Diese Prozedur erleiden im Laufe eines Jahres nicht Tausende sondern Millionen, in China geschätzte 40 Millionen Pelztiere. Der große Teil der Tiere wacht während dieser Prozedur wieder auf, erlebt sie bei Bewusstsein, kann sich aber nicht wehren. Anschließend werden die noch lebenden Kadaver weggeworfen und verenden unter entsetzlichen Schmerzen.

Marderhundfelle werden vor allem zu Krägen und Kapuzeneinfassungen verarbeitet. Für einen Pelzmantel braucht es 27 bis 30 Felle.
Fantasienamen unter denen das Fell des Marderhundes verkauft wird.
Seefuchs
Tanuki
Finnraccoon
Russischer Waschbär
Japanischer Waschbär
Chinesischer Waschbär

Jede/r der Pelz oder ein pelzbesetztes Modestück kaufen möchte, sollte dann vorher die nachfolgenden Videos über die Haltungsbedingungen und Tötungen anschauen:

Pelz – ein nachwachsender Rohstoff?
Lebendig gehäutet, vergast oder erschlagen.

Video: www.pelzfarm.info/

Pelz? 60 Sekunden, die jeder gesehen haben sollte /

Viele Menschen glauben, dass Pelztiere nur in Pelztierfarmen in China leiden. DAS IST NICHT SO! Sie leiden kläglich in Pelzfarmen weltweit. Dies ist ein Screenshot des Videos eines analen Stromschlags in einer Pelzfarm in Illinois. Sie sterben nicht sofort, sie gehen in einen Schockzustand, während ihre Innereien grundsätzlich vom Strom “gekocht” werden. SEHEN Sie sich das VIDEO an:

Wie kann jemand, der diese Fakten kennt, je wieder nach einem Pelzstück greifen????

Mit tierfreundlichen Grüßen,

Martina Patterson

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Gesendet: Samstag, 08. Dezember 2018 um 17:57 Uhr
Von: “Martina Patterson” pattersonmatpatt@gmx.de
An: marktplatz@deutschlandfunk.de
Betreff: Ihre Sendung vom 06.12.18: Pelzmode Lässt sich Tierleid vermeiden?

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Martina Patterson (08.12.2018; 18:01 Uhr)
pattersonmatpatt@gmx.de

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Veröffentlicht von „der fellbeißer“© ( www.fellbeisser.net/news/ ) am 09.12.2018
twitter.com/fellbeisser

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