Zoo Kaiserslautern: Tierschützer fordern ein Ende der Großkatzen-Haltung

EndZOO spricht von einer Fortsetzung erheblicher Leiden

Kaiserslautern (Siegelbach) – Das Vorhaben von Zoodirektor Matthias Schmitt vom Zoo in Kaiserslautern (Siegelbach), sich nach dem Tod von Tiger Igor (17) drei neue Tiger anzuschaffen, stößt auf Kritik von Tierschützern. Die Tierschutzorganisation EndZOO spricht von einer „Fortsetzung erheblicher Leiden“. Denn besonders Tiger Igor (17) zeigte immer wieder eine ausgeprägte Verhaltensstörung (Laufstereotypie), die nachweislich mit erheblichen Leiden einhergeht. Wie schlecht es Tiger IGOR in Kaiserslautern erging, zeigt auch sein zu kurzes Lebensalter. Denn mit 17 Jahren ist er im Vergleich zu Artgenossen in Freiheit (bis 26 Jahre) und Gefangenschaft (20-26 Jahre) nicht besonders alt geworden.

EndZOO betrachtet eine Haltung von Großkatzen in Gefangenschaft als grundsätzlich „nie artgerecht“. So streiften z.B. sibirische Tiger durch Gebiete von einer Größe von mehr als 2000 km2. Solch ein laufintensives Territorialverhalten könne eine Zoo-Gefangenschaft niemals bieten. Auch entspricht die geplante Haltung von mehr als einem Tiger nicht dem Verhalten eines typischen Einzelgängers. Zudem trage jede Getrennthaltung von Tigern, so die Erfahrung von EndZOO, immer zu weiteren erheblichen Beschränkungen des ohnehin minimalen Platzangebots und der Bewegungsfreiheit bei. Zusätzliches Leiden sei vorprogrammiert. Die Tierschutzorganisation widerspricht auch der weit verbreiteten Zoo-Ansicht, dass die veralteten Tierschutzvorgaben („Mindestanforderungen Säugetier“) an die Gehegegrößen einer modernen und tierschutzkonformen Haltung entsprechen würde. Das so genannte „Säugetiergutachten“ bezeichnen die Tierschützer bezeichnend als „Leid-Linien“.

„Dass sich Zoodirektor Schmitt auch noch zum Ziel gemacht hat, ein funktionierendes Biotop (Erlensumpf) für eine nie artgerechte Gefangenschaftshaltung eines so genannten Zugpferdes zu zerstören, beweist sehr eindrucksvoll, was dieser tatsächlich von Natur- und Artenschutz hält. Es wäre ein riesiger Skandal, wenn die Zoobelegschaft, die Lokalpolitik und der Zoofreunde-Verein solche Zerstörungspläne befürworten, unterstützen und verwirklichen würden. Wir fordern den Zoo auf, vom Anschaffungsvorhaben abzusehen und natürliche Biotope zu achten und zu bewahren. Notfalls werden wir zum Protest aufrufen.“, so Zoo-Experte und EndZOO-Sprecher Frank Albrecht abschließend.

Pressekontakt: Frank Albrecht (Sprecher); Tel.: 0049 (0) 7022 97 89 80; Fax: 0049 (0) 7022 97 89 82; E-Mail: Kontakt@endzoo.de

EndZOO ist eine internationale Tierrechts-, Tierschutz- und Artenschutzorganisation. Wir setzen uns für ein Ende aller Zoo-Gefangenschaften ein. Wir fordern zudem weitestgehend bessere Haltungsbedingungen für die Tiere in den Gefangenschaften und treten für Schutz und Erhalt ihrer natürlichen Lebensräume in Freiheit ein.

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Übersandt von:

Tierrechte gemeinsam erreichen
Rolf Borkenhagen
Menschen für Tierrechte – Tierversuchsgegner Saar
0173 / 93 545 17
alternativ
0152/290 36 360

Rolf Borkenhagen (08.01.2014; 12:07 Uhr)
robo281249@googlemail.com

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Veröffentlicht von „der fellbeißer“© (www.fellbeisser.net/news/) am 08.01.2014
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