Positionspapier aus dem Tierbefreiungs-Netzwerk

Lebensmittelversorgung gerecht und nachhaltig gestalten

Der gesamte Bereich der Lebensmittelproduktion und -verteilung ist statt nach Wettbewerbskriterien gemäß folgender Ziele und Werte zu organisieren: Solidarität, Gleichheit und Gerechtigkeit, Beseitigung von Elend, Armut und Hunger sowie Beendigung der Ausbeutung von Mensch, Tier und Natur. Hierfür sind verschiedene kurz- und langfristige Maßnahmen zu ergreifen, hierunter:

• Finanzielle und ideelle Förderung solidarischer Produktions- und Verteilungsstellen im Lebensmittelbereich, z.B. (bio-vegane) Solidarische Landwirtschaften, Lebensmittelkooperativen, Verbraucher*innengemeinschaften.

• Umbau aller Flächen, die bisher zur Futtermittelproduktion oder Tierhaltung genutzt wurden, zu bio-veganen Landwirtschaftsflächen, um pflanzliche Lebensmittel zu erzeugen.

Wirtschaft umbauen

• Die kapitalistische Produktionsweise ist zu beenden. Auf dem Weg dahin: Vergesellschaftung mindestens aller Betriebe und Unternehmen, die für die Grundversorgung der Menschen relevant sind. Dies beinhaltet den unentgeltlichen und gleichen Zugang aller zu Lebensmitteln (und deren Anbauflächen), Wasser, Energie, medizinischer Versorgung, Bildung. Der Zugang zu diesen dann als Gemeingüter verstandenen Ressourcen ist stets im Sinne einer regionalen wie globalen, generationenübergreifenden, tier- und umweltorientierten Ressourcengerechtigkeit zu verstehen. Die Vergesellschaftung ist somit unausweichlich mit einer Umwandlung der Produktion verknüpft, die diese Aspekte verwirklicht, so z.B. in eine tiernutzungsfreie Produktion.

• Generelle Beendigung des Handels mit Tieren und Tierprodukten.

• Keine Unterzeichnung oder Rücknahme von (neokolonialen) Freihandelsabkommen, die unter anderem zur Stärkung der Tierproduktion und Ausbeutung von Menschen eingerichtet wurden bzw. werden sollen; so bspw. das EU-Mercosur Abkommen ( mehr Infos dazu: aktion.campact.de/mercosur/ama… ).

• Entschädigung und Unterstützung von Indigenen, die durch expansive Tierproduktion Land verloren haben und politisch verfolgt wurden bzw. werden.

• Einstellung aller Subventionen, die bisher tiernutzenden, klima- und umweltschädlichen sowie sozial ungerechten und Menschenrechte verletzenden Unternehmen, Betriebe und Produktionszweigen gewährt wurden. Subventionen umfassen hier alle Leistungen aus öffentlichen Mitteln wie auch Steuervergünstigungen und Gebührenermäßigungen oder -befreiungen.

• Koppelung aller Corona-Rettungspakete an soziale, ökologische und tiernutzungsfreie Kriterien.

• (Wieder-)Aufbau von Ökosystemen (z.B. Aufforstungen, Vernässung ehemaliger Moore) auf freiwerdenden Flächen aus der Tier- und Futtermittelproduktion.

Einstellung jeglicher Patentierung auf Pflanzen, Tiere, Medikamente etc..

——– Originalnachricht ——–
Betreff: Lebensmittelversorgung gerecht und nachhaltig gestalten // Wirtschaft umbauen
Datum: 20.05.2020; 22:04 Uhr
Von: h.stuemges

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Übersandt von:
Martina Patterson (21.05.2020; 17:30 Uhr)
pattersonmatpatt@gmx.net

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Veröffentlicht von „der fellbeißer“© ( www.fellbeisser.net/news/ ) am 21.05.2020
twitter.com/fellbeisser

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