Menschen für Tierrechte – Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V. – Pressemitteilung vom 18.07.2019

Im Rahmen der diesjährigen Botox-Aktionswoche (1) vom 13. Juni bis 19. Juli hat der Bundesverband Menschen für Tierrechte den deutschen Botox-Hersteller Merz angeschrieben und um Auskunft über sein derzeitiges Engagement für den Ersatz von Tierversuchen gebeten. Zusammen mit den rund 40.000 Unterstützern der aktuellen Petition (2) wollte der Tierrechtsverband wissen, was das Unternehmen inzwischen unternommen hat, um alle Botox-Tierversuche zu beenden.

Trotz existierender Alternativen werden noch immer Mäuse in qualvollen Produktsicherheitstests eingesetzt. Deshalb ruft der Bundesverband Menschen für Tierrechte die Wissenschaft sowie die kosmetische und pharmazeutische Industrie dazu auf, auch hierfür tierleidfreie Tests zu entwickeln. Die meisten Hersteller des Botulinumtoxins für die Faltenbehandlung und verschiedene medizinische Indikationen haben in den letzten Jahren tierversuchsfreie Verfahren mit menschlichen Zellen entwickelt, um die qualvollen LD50-Tests (3) mit Mäusen für die Testung ihrer Botox-Produkte zu beenden.

Tierversuche trotz tierfreier Tests
Mit den neuen tierleidfreien Tests können jedoch nur 80 bis 85 Prozent der ursprünglichen Tierversuche bei den Chargenprüfungen ersetzt werden. Die übrigen 15 Prozent dienen in sogenannten Bulktests, also Tests an Halbfertigware oder noch nicht formuliertem Wirkstoff vor Abfüllung (4). Diese Versuche werden vom europäischen Arzneibuch vorgeschrieben. Hinzukommen Re-Validierungstests sowie bei der außereuropäischen Vermarktung der Produkte, wo das existierende Ersatzverfahren für die LD50-Mäuseversuche noch nicht anerkannt ist.

Um den gegenwärtigen Entwicklungsstand zu eruieren, hat der Tierrechtsverband den deutschen Hersteller Merz zum Stand der Entwicklung befragt und auf die rund 40.000 Unterstützer seiner aktuellen Petition ( www.change.org/p/botoxtests-an… ) hingewiesen. Merz hat inzwischen den Eingang der Fragen bestätigt und eine Beantwortung zugesagt.

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Online-Version dieser Pressemitteilung:

18. Juli 2019: Botox-Aktionswoche: Stand bei der Entwicklung tierleidfreier Botox-Tests

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(1) An der EU-weiten Aktionswoche gegen Botox-Tierversuche, die von der Europäischen Koalition zur Beendigung von Tierversuchen (ECEAE) organisiert wird, beteiligen sich Gruppen aus ganz Europa. Die Botox-Aktionswoche wird seit mehreren Jahren durchgeführt, um auf das Leid von Mäusen in LD50-Tersts und noch fehlende Verfahren aufmerksam zu machen. Während dieser Zeit haben die Firmen Allergan, Merz und Ipsen tierversuchsfreie Tests zur Chargenprüfung entwickelt. Zwei sind bereits anerkannt und werden angewendet.

(2) Der Bundesverband Menschen für Tierrechte hat eine Unterschriftenkampagne ins Leben gerufen, um die Wissenschaft sowie die kosmetische und pharmazeutische Industrie dazu aufzurufen, auch für die verbleibenden Untersuchungen tierleidfreie Tests zu entwickeln. Die Unterschriftenaktion finden sie unter: www.change.orgwww.change.org/p/botoxtests-an…

(3) Beim LD50-Test wird den Mäusen das Nervengift in verschiedenen Verdünnungen in die Bauchhöhle gespritzt, um die Konzentration zu ermitteln, bei der die Hälfte der Tiere stirbt. Die Tiere leiden bis zu vier Tagen unter qualvollen Krämpfen und ersticken letztlich, da das Gift zu einer Atemlähmung führt.

(4) In sogenannten Bulktests an der Maus wird der in der entsprechenden Formulierung gelöste Wirkstoff zur Abfüllung bei der Herstellung des Fertigprodukts überprüft. Die Ersatzverfahren dürfen dagegen nur für die Chargenprüfung genutzt werden, um Stabilität und Konzentration in homöopathisch kleinen Dosen zu testen.

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Pressestelle Menschen für Tierrechte (18.07.2019; 08:08 Uhr)
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Veröffentlicht von „der fellbeißer“© ( www.fellbeisser.net/news/ ) am 18.07.2019
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