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Das klinische Bild des Cauda equina Syndroms ist deutlich: Neben fortschreitender Schwäche der Hintergliedmaßen kann es zu Harn- und Kotinkontinenz kommen, weil die Bandscheibe zwischen dem letzten Lendenwirbel und dem Steißbein aufquillt und dabei die Nervenwurzeln und die Ausläufer des Rückenmarks (Cauda equina) bedrängt.

Bislang kannte die Veterinärmedizin nur einen Ausweg: die dorsale Laminektomie über der Bandscheibe. Die Ursache des Leidens wird aber nicht beseitigt. Durch Dekompression (wenn sie funktioniert …) wird allenfalls vorübergehend der Druck auf die Nervenfasern weggenommen. Vorübergehend. Denn die Bandscheibe quillt weiter auf, weil die Gelenkverbindungen zwischen dem letzten Lendenwirbel und dem Steißbein „ausgeleiert“, also dysplatisch sind.

Bei einer vernünftigen Therapie des Cauda equina Syndroms kommt es darauf an, die lose Verbindung zwischen beiden Knochenteilen zu festigen, denn die eigentliche Ursache der Bandscheibenaufquellung ist eine unnatürliche transversale Wackelei, die die Bandscheibe ständig traumatisiert. Hauen Sie sich mal mit dem Hammer immer wieder auf den Daumen: der wird dicker – garantiert. So ergeht es der Bandscheibe als Amboss zwischen beiden Knochenteilen.

Müller in Lüneburg hat das erkannt und durch die transversale Vertebralverblockung einen Weg geschaffen, der tatsächlich zur Beruhigung der Wackelzone beiträgt. Dagegen hat Schrader in Hamburg die longitudinale Vertebralverblockung angeregt, wobei keine starre Verbindung gewünscht ist, sondern die transversale Wackelei durch einen an den Dornfortsätzen befestigten Rundstahl aufgehoben wird.

Ergänzend empfiehlt er die Perkutane transiliale Lasernukleotomie (Zugriff auf den Kern der Bandscheibe von lateral – von der Seite) und/oder die Vertikale Perkutane Lasernukleotomie von dorsal (von oben).

Diese letztgenannte Idee stammt, man muss es fairerweise sagen, von unserem Nachbarkollegen Jürgen Schneider in Hamburg, der gute Erfahrungen mit der Injektion von Dexamethason in die Bandscheibe hat. Man muss da erst mal draufkommen … Wir halten den Angriff auf die Bandscheibe vermittels Laser jedoch für nachhaltiger, denn es kommt zu einer dauerhaften Zusammenziehung / Vernarbung des Bandscheibengewebes nach seiner Verdampfung.

Vielleicht fällt uns in den nächsten Jahren noch mehr zur Behandlung des Cauda equina Syndroms ein. Wir bleiben dran.

Dirk Schrader, Hamburg

Tierärztliches Institut
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VeterinariansHH@aol.com (02.03.2011; 03:05 Uhr)

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