Auch kastrierte Katzen fangen Mäuse!
Bündnis „Pro Katze“ fordert Kastrationspflicht und räumt mit Vorurteilen auf

Hamburg / Sulzbach / Berlin, 3. März 2015 – In Deutschland leben zwei bis drei Millionen herrenlose Katzen, sogenannte Streunerkatzen. Und es werden immer mehr. Sie paaren sich mit Hauskatzen und sorgen so jedes Jahr für weiteren Nachwuchs. Oft leiden die Tiere unter der Witterung, dem Futtermangel und den katzentypischen Krankheiten wie Katzenschnupfen und -aids.
Das Bündnis „Pro Katze“ setzt sich gemeinsam für eine deutschlandweite Kastrationspflicht für Hauskatzen mit Freigang ein. Nur so kann der rasante Anstieg der Streunerkatzen-Population auf tierschutzkonforme Art aufgehalten und das Katzenleid verringert werden.

Birgitt Thiesmann, Heimtierexpertin der Tierschutzstiftung VIER PFOTEN: „Auch Katzen, die mehr oder weniger wild auf landwirtschaftlichen Betrieben leben, sollten kastriert werden. Hierzu ist es nicht nötig bis nach dem ersten Wurf Junge zu warten. Die Kastration greift auch nicht, wie häufig angenommen, in die Natur der Tiere ein: Die Mäuse-Fangquote bei kastrierten Katzen ist ebenso hoch wie bei nicht kastrierten!“

Eine Kastration ist mit etwa 70 Euro für männliche und etwa 100 Euro für weibliche Tiere eine recht große Investition, die sich aber lohnt. Bei der Operation werden die Eierstöcke, beziehungsweise die Hoden, routinemäßig und unter Vollnarkose entfernt. Die Aktivität der Katzen wird nicht beeinflusst, die Tiere werden lediglich etwas häuslicher, bleiben näher am Hof und werden dadurch auch seltener überfahren.

Karsten Plücker, Vorsitzender des Bund gegen Missbrauch der Tiere e.V.: „Wildlebende Bauernhof-Katzen sollten behutsam mit Lebendfallen eingefangen und zum Tierarzt gebracht werden. Ein Aussterben der Katzenpopulation ist derzeit auch bei umfassenden Kastrationsprogrammen nicht zu befürchten: Die Tierheime sind überfüllt mit scheuen, schwer in Familien vermittelbaren Katzen, für die ein Bauernhof ein guter Platz wäre.“

Mike Ruckelshaus, tierschutzpolitischer Sprecher von TASSO e.V.: „Kastrierte Katzen sind gesünder, denn sie können sich ganz auf sich konzentrieren und müssen nicht noch einen ganzen Wurf Welpen versorgen. Dazu kommt, dass die Jungen leider nicht immer gern gesehen sind und oftmals auf tierschutzwidrige Art entsorgt werden. Dies ist ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz und steht unter Strafe.“

Weitere Informationen:
www.vier-pfoten.de/projekte/st…
www.tasso.net/Tierschutz/Inlan…
www.bmt-tierschutz.de/katzenka…
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Über das Bündnis “Pro Katze”
VIER PFOTEN, TASSO e.V. und der Bund gegen Missbrauch der Tiere e.V. (bmt) haben im März 2012 das Bündnis „Pro Katze“ gegründet. Gemeinsam setzen sich die drei Tierschutzorganisationen für eine bundesweite Kastrations-, Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht von Freigängerkatzen ein.
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Über VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
Die international tätige Tierschutzstiftung VIER PFOTEN setzt sich für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Mit nachhaltigen Kampagnen fordert VIER PFOTEN artgemäße Lebensbedingungen für Nutz-, Heim- und Wildtiere sowie ein Ende von Tierversuchen. Bären und Großkatzen aus katastrophaler Haltung finden in den VIER PFOTEN Schutzzentren ein tiergerechtes Zuhause. Orang-Utan-Waisen werden in der VIER PFOTEN Waldschule auf ein Leben in Freiheit vorbereitet. Die Streunerhilfe kastriert jährlich tausende Straßenhunde und -katzen in ganz Europa; die Tiernothilfe rettet Tiere in Krisengebieten. VIER PFOTEN wurde 1988 von Helmut Dungler in Wien gegründet. Das deutsche Büro wurde 1994 gegründet und ist eine von weltweit 11 Niederlassungen. VIER PFOTEN Deutschland ist Mitglied im Deutschen Spendenrat und im Bundesverband Deutscher Stiftungen. www.vier-pfoten.de
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Über TASSO e.V.
Die in Sulzbach bei Frankfurt ansässige Tierschutzorganisation TASSO e.V. betreibt Europas größtes Haustierzentralregister. Mittlerweile vertrauen knapp 5,5 Millionen Menschen dem seit mehr als 30 Jahren erfolgreich arbeitenden Verein. Derzeit sind über 7,6 Millionen Tiere bei TASSO registriert und somit im Verlustfall vor dem endgültigen Verschwinden geschützt. Durchschnittlich alle zehn Minuten vermittelt TASSO ein entlaufenes Tier an seinen glücklichen Halter zurück, dies sind im Jahr rund 60.000. Die Registrierung und alle anderen Leistungen von TASSO wie die 24-Stunden-Notrufzentrale, Suchplakate, SOS-Halsband-Plakette und der Suchservice sind kostenlos. Der Verein finanziert sich ausschließlich aus Spenden großzügiger Tierfreunde. Neben der Rückvermittlung von Haustieren ist TASSO im Tierschutz im In- und Ausland aktiv und sieht seinen zusätzlichen Schwerpunkt in der Aufklärung und der politischen Arbeit innerhalb des Tierschutzes. TASSO arbeitet mit den meisten Tierschutzvereinen und -organisationen sowie mit nahezu allen deutschen Tierärzten zusammen und unterstützt regelmäßig Tierheime unter anderem bei kostenaufwändigen Projekten. Mit dem Online-Tierheim shelta bietet TASSO zudem Tiersuchenden eine Plattform in der virtuellen Welt. Für die Tierhalter ist TASSO ein kompetenter Ansprechpartner für alle Belange des Tierschutzes. www.tasso.net

Über den Bund gegen Missbrauch der Tiere e.V. (bmt)
Der bmt gehört zu den ältesten und größten Tierschutzorganisationen in Deutschland. Ihm gehören über 15.000 Mitglieder an. Der gemeinnützige Verein ist Mitglied im Deutschen Spendenrat und als besonders förderungswürdig anerkannt. Der bmt unterhält neun Geschäftsstellen und acht Tierheime und finanziert darüber hinaus annähernd 100 unvermittelbaren Patentieren den Lebensunterhalt. Außerdem koordiniert der Verein zwei Auslandsprojekte in Ungarn und Rumänien. Mehr Infos zur Arbeit des bmt, seinen Tierheimen und Geschäftsstellen erhalten Sie auf: www.bmt-tierschutz.de.

Presserückfragen an VIER PFOTEN:
Anna-Lena Krebs
Pressestelle VIER PFOTEN Deutschland
Tel.: +49-40-399 249-44
Mobil: +49 160 905 594 83
Mail: presse-d@vier-pfoten.org
VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
Schomburgstraße 120, 22767 Hamburg
www.vier-pfoten.de

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Presse Vier Pfoten Deutschland (03.03.2015; 09:02 Uhr)
presse-d@vier-pfoten.org

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Veröffentlicht von „der fellbeißer“© (www.fellbeisser.net/news/) am 03.03.2015
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