Mensch-Tier-Beziehung in der Wissenschaft etablieren

Forum Heimtier fordert verstärkte Forschung zu positiven Effekten von Tieren auf die Gesundheit und das Sozialleben

Forschungsförderung jenseits von Mainstreamthemen und mehr Investitionen in Forschungsfelder der Zukunft, so lautete der Tenor der jüngsten Arbeitssitzung des Forum Heimtier in den Räumen des Deutschen Bundestags. So soll durch wissenschaftliche Untersuchungen das große Potenzial der Mensch-Tier-Beziehung zutage kommen, das insbesondere in der gesundheitlichen Prävention, bei tiergestützten Interventionen und bei positiven Alltagserfahrungen mit Tieren liegt.

Berlin, 19. November 2015 – Die Forschung zur Mensch-Tier-Beziehung ist ein akademisches Trendthema, das vor allem von Wissenschaftlern in den USA vorangetrieben wird. Verschiedene positive Effekte des Kontakts zu Tieren gelten als gesichert, beispielsweise die Förderung von Entspannung und körperlichen Aktivitäten sowie der positive Einfluss auf die Stimmung und soziale Kontakte. Dennoch gibt es nach wie vor viele Bereiche, die eingehender zu untersuchen sind. „Es ist ein gesellschaftlich relevantes Thema. Das Interesse der Studierenden in vielen verschiedenen Disziplinen, wie zum Beispiel der Psychologie, Sozialpädagogik und Medizin, ist groß“, sagte PD Dr. Andrea Beetz von den Universitäten Wien und Rostock bei der Sitzung des Forum Heimtier in Berlin. „Aber es ist kein Mainstreamthema. Gelder für diesen Bereich zu akquirieren und gute Forschung durchzuführen, ist enorm schwierig, unter anderem auch, weil es derzeit keine Professoren mit diesem Spezialgebiet gibt. Eine bessere private, aber vor allem auch öffentliche Finanzierung für die Erforschung der Mensch-Tier-Beziehung ist dringend notwendig.“

Dr. Renate Loskill, Leiterin des Referats „Gesundheitsforschung“ im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), wies darauf hin, dass das BMBF – wie auch bei vielen anderen Fachthemen – keine gesonderte Förderlinie für das Forschungsfeld habe. „Interessante Förderangebote gibt es aber im Bereich Querschnittsaktivitäten, wie der Versorgungsforschung, wo Projekte zur Erforschung der Mensch-Tier-Beziehung im therapeutischen Bereich ansetzen könnten“, erklärte Loskill.

„Die Politik unterstützt die Forschungsanstrengungen in diesem Feld“, versicherte Tino Sorge, CDU-Bundestagsabgeordneter und Schirmherr des Forum Heimtier. „Viele kennen die positiven Wirkungen von Heimtieren auf die Gesundheit, zum Beispiel die Entspannung bei einem Spaziergang mit dem Hund. Diese müssen nun empirisch belegt werden, insbesondere in gesundheitsökonomischer Hinsicht“, so Sorge weiter.

„Es geht vor allem darum, die Forscherszene in Deutschland zu stärken, neue Wege der Förderung zu suchen und zu gehen“, sagte Christina Jantz, tierschutzpolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion und ebenfalls Schirmherrin des Forum Heimtier. „Gleichzeitig dürfen wir das Wohl der Tiere, die Teil der Forschung und der Praxis sind, nicht vergessen.“

Pressefoto

Die Protagonisten der Arbeitssitzung des Forum Heimtier (v. l. n. r.): Christina Jantz (SPD), Dr. Renate Loskill (Bundesministerium für Bildung und Forschung), Tino Sorge (CDU), PD Dr. Andrea Beetz (Universität Wien/Universität Rostock) und Kristina Richter (Initiative Zukunft Heimtier) diskutierten mit Gästen des Forums die Förderung der Forschung zur Mensch-Tier-Beziehung.

Das Foto steht hochauflösend unter forum-heimtier.de/presse/bildm… zum Download bereit.

Über das Forum Heimtier

Das Forum Heimtier ist ein Zusammenschluss von Vertretern aus Politik, Wissenschaft, Fachverbänden, NGOs und der Wirtschaft. Zu den Gründungsmitgliedern des Forums, das sich im September 2014 in Berlin konstituiert hat, gehören neben den Bundestagsabgeordneten Christina Jantz und Tino Sorge das Institut für soziales Lernen mit Tieren, der Assistenzhund-Verein Hunde für Handicaps, der Deutsche Tierschutzbund sowie die Mars-Initiative Zukunft Heimtier.

Forum Heimtier
Hausvogteiplatz 2
10117 Berlin

Telefon: +49-(0)30-726139-722
E-Mail: info@forum-heimtier.de
Website: www.forum-heimtier.de

MARS GmbH, Industriering 17, D 41751 Viersen – Sitz: Verden, Amtsgericht: Walsrode HRB 121557, USt-ID: DE 116 740 134 – Geschäftsführer: Tom Albold, Tomasz Pawlowski

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Forum Heimtier (19.11.2015; 09:58 Uhr)
info@forum-heimtier.de

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Veröffentlicht von „der fellbeißer“© (www.fellbeisser.net/news/) am 19.11.2015
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