Hamburg, 25.11.2014 – Am 26. November 2014 übergibt die Europäische Bürgerinitiative „Stop Vivisection“, die für eine moderne Forschung ohne Tierversuche eintritt, weit über eine Million gesammelte Unterschriften an die EU-Kommission. Allein in Deutschland gelang es bei einer rein ehrenamtlich getriebenen Kampagne, 164.304 von den Behörden anerkannte Unterstützungsbekundungen zu sammeln, europaweit waren es knapp 1,2 Millionen.

Seit dem 1. April 2012 können Bürger der Europäischen Union mithilfe der Europäische Bürgerinitiative (EBI) bewirken, dass sich die Europäische Kommission mit einem Thema befasst. Hierfür müssen in zwölf Monaten insgesamt eine Million gültige Unterstützungsbekundungen in einem Viertel aller EU-Mitgliedsstaaten gesammelt werden. Die erste erfolgreiche Bürgerinitiativen „Right to Water“ hat eindrucksvoll bewiesen, dass der Bürgerwille in Brüssel entgegen allen Unkenrufen doch etwas zählt.

Die Initiative „Stop Vivisection“ fordert den mittelfristigen Ausstieg aus der Tierversuchsforschung und eine stärkere Förderung zukunftsweisender Forschungsmethoden. „Das starke Ergebnis der Bürgerinitiative verdeutlicht den breiten Konsens in der Bevölkerung, die einen besseren Schutz ihrer Gesundheit bei der Erforschung und Erprobung von Medikamenten und Chemikalien fordert“, erklärt André Ménache vom wissenschaftlichen Komitee der Bürgerinitiative.

Untersuchungen der amerikanischen Arzneimittelbehörde (FDA) ergaben, dass 92% der Medikamente, die sich im Tierversuch als wirksam und sicher erwiesen haben, nicht durch die klinische Prüfung kommen, weil sie am Menschen nicht die gewünschte Wirkung haben oder aber Schaden anrichten. Bis zu der Hälfte der zugelassenen Medikamente werden später aufgrund von Nebenwirkungen wieder vom Markt genommen oder mit Warnhinweisen versehen. „Tierversuche schaden uns mehr, als sie uns nützen“, resümiert Ménache.

Diese Nachricht ist auch in der Politik angekommen. Verschiedene EU-Abgeordnete von fünf deutschen Parteien haben sich bereits hinter die Forderungen der Bürgerinitiative gestellt, darunter Vertreter der SPD, der GRÜNEN und der LINKEN.

Im Zuge der Übergabe informiert das Wissenschaftliche Komitee der Initiative „Stop Vivisection“ über den wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Irrweg Tierversuch sowie über moderne Forschungsmethoden, die zuverlässige, für den Menschen relevante Ergebnisse liefern und zudem schneller und kostenschonender zum Ziel führen.

Informationen zur Europäischen Bürgerinitiative „Stop Vivisection“ finden Sie im Internet unter www.stopvivisection.eu/.

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Birgit Rosenthal (25.11.2014; 09:36 Uhr)
birgit@brosenthal.de

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Veröffentlicht von „der fellbeißer“© (www.fellbeisser.net/news/) am 25.11.2014
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